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Sachtes Wachstum auf den Trauminseln
Sabine DenzelWeisse Sandstrände, türkisfarbenes Meer und eine herzliche Gastfreundschaft – Tahiti steht bei vielen ganz oben auf der Reise-Bucket-List. Der Inselstaat verzeichnete 2023 ein Rekordjahr an Besuchern und übertraf diese Zahlen im Jahr 2024 mit rund 263'000 internationalen Besuchern, davon rund 3500 aus der Schweiz, um 7 Prozent. Auch die ersten Prognosen für 2025 deuten auf weiteres Wachstum hin. Doch von Overtourismus ist Tahiti noch weit entfernt.
Jean-Marc Mocellin, CEO von Tahiti Tourisme, verrät im Gespräch mit Travelnews, dass nachhaltige Entwicklung oberste Priorität habe: «Zwar steigen die Besucherzahlen kontinuierlich, doch die Zahl der Hotels bleibt begrenzt. Wer befürchtet, dass unkontrollierter Bau den Charme der Insel zerstören könnte, kann aufatmen: Mehrere von Tahiti Tourisme in Auftrag gegebene Studien zeigen, dass der Tourismus hier auf einem umweltbewussten Weg bleibt.»
Jede Insel entscheidet selbst
Tahiti besteht aus 118 Inseln und jede Insel entscheidet selbst, ob sie Tourismus zulassen möchte – und falls ja, in welcher Form. So können Gemeinden bestimmen, ob sie Hotels oder Gästehäuser anbieten oder Kreuzfahrtschiffe anlegen dürfen. Dies trägt dazu bei, dass sich der Tourismus nachhaltig und im Einklang mit der lokalen Kultur entwickelt.
Ein besonderes Highlight jeder Reise nach Tahiti sind die herzlichen und zufriedenen Bewohner. «Schöne Strände und klares Wasser gibt es auch anderswo», bemerkt Mocellin dazu, «aber die Gastfreundschaft und das Wohlbefinden der Einheimischen machen den Unterschied.» Ein weiterer Faktor für den behutsamen Tourismus ist die strenge Regulierung von Investitionen. Nicht jeder darf auf der Insel bauen, was eine natürliche Begrenzung schafft.
Aktuell besteht eine grosse Nachfrage nach Mittelklassehotels, da sich viele Reisende die exklusiven 5-Sterne-Resorts nicht leisten können oder möchten. Gästehäuser gewinnen deshalb an Bedeutung – sie bieten authentische Erlebnisse und fördern die nachhaltige Entwicklung.
Biosphärenreservat Fakarava begeistert
Tahiti beheimatet zudem beeindruckende UNESCO-Welterbestätten. Besonders faszinierend sind die prähistorischen Marae, heilige Kultstätten der polynesischen Kultur. Das Biosphärenreservat Fakarava begeistert mit seiner unberührten Natur und artenreichen Unterwasserwelt. Die einzigartige Kombination aus kulturellem Erbe und atemberaubender Landschaft macht Tahiti zu einem Paradies für Entdecker und Naturliebhaber.
Auch in der Hotellandschaft gibt es Neuigkeiten: Das Bloody Mary Hotel wird noch in diesem Jahr seine Tore öffnen. Der Name dürfte vielen bekannt vorkommen – das berühmte Restaurant Bloody Mary auf Tahiti ist seit Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt, insbesondere für US-amerikanische Besucher. Nun können Gäste nicht nur dort speisen, sondern auch im dazugehörigen Hotel übernachten.
Tahiti bleibt damit eine Traumdestination, die nachhaltigen Tourismus mit unvergesslichen Erlebnissen verbindet – ein Paradies, das seine Authentizität bewahrt.