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Portugals Tourismusspitze an der ITB Berlin: Pedro Machado, Staatssekretär für Tourismus (links) und Carlos Abade, Präsident von Visit Portugal. Bild: TN

Smarter Tourismus ist in Portugal angesagt

Nach dem Rekordjahr 2024 mit 31,6 Millionen internationalen Touristen wollen Portugals Tourismusverantwortliche künftiges Wachstum und Besucheraufkommen in bestimmte Bahnen lenken – auf vier Säulen setzen Staatssekretär Pedro Machado und Visit-Portugal-Präsident Carlos Abade.

Zunächst steht beim Treffen von Travelnews mit den beiden höchsten Touristikern Portugals der Fussball im Mittelpunkt. Schliesslich hat jede Portugiesin, jeder Portugiese einen Lieblingsverein. Pedro Machado, Staatssekretär für Tourismus, schwört auf Sporting Lissabon, Carlos Abade, Präsident von Turismo de Portugal, steht hinter Benfica Lissabon. Rückblickend habe die Euro 2004 Portugal einen touristischen Schub verliehen, sagt Carlos Abade.

20 Jahre später verzeichnet Portugal so viele internationale Touristen wie noch nie. 31,6 Millionen Gäste kamen im Jahr 2024, acht Prozent mehr als im Vorjahr. Auch aus der Schweiz verzeichnete Portugal einen neuen Rekord: erstmals bereisten mehr als 400'000 Schweizerinnen und Schweizer das schöne Reiseland im Südwesten Europas, sechs Prozent mehr als 2023. «Viele Portugiesen leben in der Schweiz, sie sind gute Ambassadoren und machen die Gastfreundschaft Portugals bekannt», freut sich Pedro Machado über den Zuwachs aus der Schweiz.

Tourismusstrategie 2035

Bevor aber die Hotspots Porto, Lissabon, Madeira oder die Algarve von Touristen zu sehr überrannt werden, versuchen nun Portugals Cheftouristiker mit der «Tourismusstrategie 2035» einen cleveren Weg einzuschlagen.

«Die Strategie basiert auf vier Säulen», erklärt Staatssekretär Machado, «dazu gehören die Wertschöpfung, die Wettbewerbsstärke, die bessere touristische Erschliessung von dezentralen Regionen sowie die Nachhaltigkeit». Und Carlos Abade ergänzt: «Wir möchten weiter wachsen, gleichzeitig aber auch die Gemeinden unterstützen und das Leben der Menschen verbessern.»

Dabei elementar sei die Nachhaltigkeit und die Schonung von Ressourcen. Es gelte die Touristenströme besser zu lenken und den Tourismus in alle Regionen auszuweiten, Pedro Machado spricht dabei vom Norden Portugals, nennt die Region Alentejo sowie die Azoren. Weiter gelte es mit smarter Technologie schon frühzeitig ein zu grosses Besucheraufkommen abzuschätzen. Dazu kommen auch gezielte Investitionen in Natur- und Kulturtourismus, etwa bei Radwegen, Naturparks oder in neue Wein- und Gastronomie-Angebote.

«Wissen Sie, unsere Hotels in Zentralportugal verzeichnen heute erst eine Auslasung von 50 Prozent», sagt Machado. Nun gehe es darum, neue Angebote zu kreieren sowie die Touristenströme noch besser regional und saisonal zu lenken. Mit neuen Angeboten abseits der Touristenmassen, eingebettet in der Natur, ergänzt mit Aktivitäten, bietet Portugal künftig jedenfalls verstärkt eine Formel, die Schweizer Touristen sehr gefällt.

(GWA)