Here & There

«Albanien ist die am schnellsten wachsende Tourismusdestination Europas», unterstreicht Premierminister Edi Rama zur ITB-Eröffnung. Bild: Messe Berlin

Spektakel, Sorgen und Sinnesreize zur ITB-Eröffnung

Das Gastland Albanien beeindruckt 2500 Gäste bei der spektakulären Eröffnungsshow. Und Albaniens Premierminister Edi Rama schwärmt von den weissen Stränden und der unberührten Natur. Die ITB geht los.

Im City Cube der ITB Berlin fanden sich am Montagabend 2500 Touristiker aus der ganzen Welt ein, um den Start zur weltgrössten Tourismusmesse zu zelebrieren. Lichtspektakel, elektronische Rhythmen, Tanzshows, Gaumenfreuden und zahlreiche, durchaus gute Reden prägten den Abend. Die 59. Austragung der ITB erlebte einen furiosen Start.

Das diesjährige Gastland Albanien entführte die Gäste auf eine eindrucksvolle Reise durch seine Landschaften, Traditionen und sein kulturelles Erbe. Unter dem Motto «Albania All Senses» präsentierte sich das Land in all seinen Facetten.

Das Duo Shkodra Elektronike, das Albanien beim Eurovision Song Contest im Mai in Basel vertreten wird, zeigte die moderne Seite des Balkanstaates, während das Nationalensemble mit traditionellen Tänzen – vom kriegerischen Schwerttanz bis zum ausdrucksstarken Osman-Taka-Tanz – faszinierte. Auch kulinarisch überzeugte das Gastland: Starkoch Genti Malaveci verwöhnte die Gäste mit traditionellen Aromen Albaniens.

Die ITB-Eröffnungsgäste verfolgen den Osman-Taka-Tanz. Bild: TN

Der prominenteste Speaker war der Premierminister Albaniens, Edi Rama, mit einer witzigen, ziemlich sprunghaften Rede. Er schwärmte von den weissen Stränden und der unberührten Natur seines Landes, korrigierte den UNWTO-Chef bei der Zahl der Albanien-Reisenden (12 statt 10 Millionen). Dann widmete er sich dem ITB-Host und den 400'000 deutschen Touristen, die sehr lange in Albanien verweilen, was ihn freue. Dann gab's aber noch zwei Breitseiten. «Geniessen Sie unseren Kaffee, das ist keine dunkle Brühe» und er erwähnte das 0:0 Albaniens gegen Deutschland aus dem Jahr 1967, in Fussballkreisen bekannt als die «Schmach von Tirana».

Immunkur gegen Fremdenhass und Abschottung

Bei den weiteren Reden schwangen die zahlreichen, ungelösten Weltkonflikte mit, ebenso der zunehmende Populismus. Berlins Bürgermeister Kai Wegner betonte die verbindende Kraft des Tourismus: «In herausfordernden Zeiten kann das Reisen Menschen zusammenbringen und Vorurteile abbauen.» Er bezeichnete das Reisen als eine «Immunkur gegen Fremdenhass, Abschottung und Nationalismus» und hob hervor, dass Offenheit, Freiheit und Vielfalt keine kurzfristigen Trends, sondern dauerhafte Werte seien.

Die ITB Berlin unter dem Motto «The World of Travel lives here» erwartet vom 4. bis 6. März gegen 100'000 Fachbesucher und 5500 Aussteller aus 170 Ländern. Parallel dazu findet der ITB Berlin Kongress statt, der mit dem Leitmotiv «The Power of Transition lives here» Top-Speaker aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf vier Bühnen vereint, um die drängenden Themen der Branche zu diskutieren. «Die ITB ist komplett ausverkauft», verkündete Mario Tobias, CEO der Messe Berlin, stolz.

Julia Simpson, Präsidentin und CEO des World Travel and Tourism Council (WTTC), würdigte den Tourismus als Kraft für Frieden und internationale Zusammenarbeit. Sie unterstrich zudem seine wirtschaftliche Bedeutung: Mit einem Anteil von 11 Prozent an der globalen Wirtschaftsleistung und 450 Millionen Arbeitsplätzen sei die Branche ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.

(GWA)