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So wirken sich die Waldbrände in Los Angeles auf den Tourismus aus
Durch die Feuer, die in Los Angeles bis Mitte Januar wüteten, entstanden Milliardenschäden, und die touristische Infrastruktur war in den ersten Wochen teils stark betroffen. Zahlreiche Stornierungen waren die Folge, und auch Reiseveranstalter ergriffen Massnahmen, um Kundenalternativen anzubieten.
Doch während sich die Bilder der Brände medial verbreiteten, blieb ein entscheidender Aspekt oft unbeachtet: Laut Visit California waren 98 Prozent der Fläche von Los Angeles County nicht von den Feuern betroffen. Sehenswürdigkeiten, Hotels und andere touristische Attraktionen konnten ihren Betrieb also weitgehend uneingeschränkt fortsetzen.
Wahrnehmung ist anders als die Realität
Dennoch haben die Waldbrände das Reiseverhalten beeinflusst. Über die Hälfte der Befragten gaben in einer Studie von Visit California an, dass die Feuer einen starken oder eher starken Einfluss auf ihre Reiseentscheidung haben. Ein Viertel der potenziellen Besucherinnen und Besucher denkt sogar darüber nach, ihre Reise so zu planen, dass sie in eine Jahreszeit fällt, in der das Waldbrandrisiko niedriger ist.
Besonders interessant ist die Diskrepanz zwischen der realen Betroffenheit und der Wahrnehmung der Reisenden. Laut der Umfrage schätzten die Befragten das von den Bränden betroffene Gebiet auf etwa 40 Prozent der Region – eine Fehleinschätzung, die zeigt, wie stark die mediale Berichterstattung die Wahrnehmung prägt. Gleichzeitig gaben 95 Prozent der Umfrageteilnehmer an, von den Bränden gehört zu haben, was die enorme öffentliche Aufmerksamkeit unterstreicht.
Für den Tourismus in Kalifornien bedeutet dies, dass Destinationen verstärkt auf Kommunikation setzen müssen, um Fehlinformationen entgegenzuwirken und Reisende über die tatsächliche Lage aufzuklären. Trotz der erschreckenden Bilder bleibt Los Angeles eine sichere und attraktive Destination, deren touristische Angebote nahezu unberührt von den Bränden bestehen.