Here & There

Thailand prüft Lockerung der Verkaufsverbote für Alkohol
Die thailändische Regierung unter Premierministerin Paetongtarn Shinawatra prüft eine Aufhebung des Verkaufsverbots für Alkohol zwischen 14 und 17 Uhr. Die seit 53 Jahren bestehende Regelung wird von Wirtschaftsverbänden als Hindernis für den Tourismus kritisiert.
Regierungssprecher Jirayu Houngsub erklärte, dass die Premierministerin eine Überprüfung des Verbots angeordnet habe, um es an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Das Verkaufsverbot wurde 1972 von der damaligen Militärregierung unter Thanom Kittikachorn eingeführt, um Alkoholkonsum während der Arbeitszeit einzudämmen. Es wurde jedoch nie aufgehoben und ist nicht im Alkoholkontrollgesetz verankert.
Das Verkaufsverbot von 14 bis 17 Uhr ist nicht die einzige umstrittene Einschränkung. Auch an buddhistischen Feiertagen sowie am Vorabend des Wahltags und am Wahltag selbst ist der Alkoholverkauf untersagt. Die thailändische Regierung untersucht laut der «Bangkok Post», inwiefern diese Regeln den Tourismus beeinträchtigen.
Druck von der Wirtschaft
Mehrere Wirtschaftsverbände drängen auf eine Reform. Sie argumentieren, dass die aktuellen Beschränkungen die Attraktivität Thailands als Tourismusdestination minderten und nicht mehr zeitgemäss seien. Die Änderungen könnten Teil einer grösseren Reform des Alkoholkontrollgesetzes sein, die bereits von einem Sonderausschuss des Parlaments genehmigt wurde und nun in zweiter und dritter Lesung diskutiert wird.
Premierministerin Paetongtarn betonte, dass bei allen Lockerungen auch der Jugendschutz gewahrt bleiben müsse. «Nicht jeder soll Alkohol verkaufen dürfen, auch wenn die Vorschriften gelockert werden», sagte sie. Die Regierung will verhindern, dass junge Menschen zu leicht Zugang zu alkoholischen Getränken erhalten.
Eine besondere Herausforderung sieht die Regierung darin, dass ausländische Touristinnen und Touristen oft nicht mit thailändischen Feiertagen vertraut sind und sich wundern, wenn sie an bestimmten Tagen keinen Alkohol kaufen können. «Da 2025 zum Jahr des Tourismus erklärt wurde, müssen wir diese Vorschriften überdenken», sagte die Premierministerin.
Zusätzlich werden auch andere Beschränkungen geprüft, darunter das Verbot von Online-Alkoholverkäufen sowie Regulierungen für bestimmte Zonen, in denen Alkohol ausgeschenkt werden darf.