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In den US-Nationalparks wie Yosemite könnte das Besuchererlebnis in diesem Jahr eingeschränkt werden. Bild: Adobe Stock

Arbeitskräftemangel in US-Nationalparks droht im Sommer 2025

Personalengpässe in beliebten Parks wie Yosemite und Joshua Tree drohen die Besuchererfahrung zu beeinträchtigen. Experten warnen vor Einschränkungen bei Touren, Instandhaltung und Naturschutz.

Die US-amerikanischen Nationalparks könnten im Sommer 2025 mit einem erheblichen Personalmangel konfrontiert sein. Grund dafür ist ein Einstellungsstopp der Trump-Administration, der insbesondere Saisonarbeiter und neu ausgeschriebene Festanstellungen betrifft. Bereits mehr als 1000 Stellenangebote wurden zurückgezogen, was dazu führen könnte, dass die Parks während der Hauptsaison unterbesetzt sind. Betroffen sind unter anderem bekannte Parks wie Yosemite, Death Valley und Joshua Tree sowie über 430 weitere Nationalparks und historische Stätten.

Experten warnen gemäss dem US-Tourismusportal «Skift», dass der Personalmangel schwerwiegende Folgen für den Parkbetrieb und die Besucher haben könnte. Die National Parks Conservation Association (NPCA) befürchtet, dass Programme wie geführte Touren, Instandhaltung, Müllentsorgung und Ressourcenschutz stark eingeschränkt werden oder ganz ausfallen könnten. Zudem könnten weniger Ranger dazu führen, dass Vandalismus und Umweltschäden zunehmen.

Schon jetzt sind die Nationalparks stark frequentiert: 2023 wurden insgesamt 325,5 Millionen Besuche verzeichnet – ein Anstieg um 4 % im Vergleich zu 2022. Gleichzeitig leidet der National Park Service (NPS) seit Jahren unter Personalmangel und unzureichender Finanzierung.

Zusätzliche Risiken durch freiwillige Kündigungen

Neben dem Einstellungsstopp könnte ein weiteres Programm der Trump-Administration die Lage verschärfen: Bundesbediensteten wurde ein Abfindungsangebot gemacht, wenn sie bis Ende September 2025 aus dem Dienst ausscheiden. Sollte eine hohe Zahl von Mitarbeitern diese Option nutzen, könnte sich die Personalnot in den Parks weiter zuspitzen.

Während Donald Trump 2020 den Great American Outdoors Act unterzeichnete, der bis zu 1,9 Milliarden US-Dollar jährlich für Nationalparks bereitstellt, könnten die nun ergriffenen Massnahmen laut Kritikern langfristige negative Folgen haben. Die NPCA warnt vor einem weiteren Verlust von Fachwissen und Erfahrung innerhalb des Parkdienstes, falls keine neuen Stellen geschaffen oder bestehende Positionen besetzt werden.

Die Nationalparks stehen vor einer herausfordernden Hauptsaison 2025. Ein Mangel an Rangern, Reinigungskräften und Mitarbeitern in Besucherzentren könnte die Erlebnisqualität für Besucher stark einschränken und die Parks selbst in einen kritischen Zustand versetzen. Sollte der Trend anhalten, drohen langfristige Schäden für die Naturreservate, das Besuchermanagement und die Infrastruktur der Nationalparks.

(TN)