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Kein Trump-Knick bei USA-Reisen
Trotz des umstrittenen neuen US-Präsidenten Donald Trump bleibt die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer in die USA ungebrochen, schreibt die «Handelszeitung» (Abo). Laut Martin Wittwer, Präsident des Schweizer Reiseverbands (SRV), liegen die Buchungen für USA-Reisen derzeit 5 Prozent über dem Vorjahr. Die politische Situation in den USA scheint für Schweizer Reisende kein Hindernis zu sein. Viel mehr Sorgen bereiten den Touristen die stark gestiegenen Nebenkosten vor Ort.
Wittwer betont, dass nicht die US-Politik, sondern die hohen Preise in den USA den grössten Einfluss auf die Nachfrage haben könnten. Insbesondere Kosten für Übernachtungen, Mietwagen, Wohnmobile sowie alltägliche Ausgaben wie Essen, Trinken und Benzin sind in den letzten zwei Jahren erheblich gestiegen – teils um mehr als 20 Prozent. Diese Teuerung sei nicht nur auf Inflation, sondern auch auf allgemein gestiegene Preise in der US-Tourismusbranche zurückzuführen. Aber auch hohe Gebühren und saftige Restaurant-Rechnungen prägen das Preisniveau, wie Travelnews Mitte 2024 festhielt: Touristen-Abzocke in den USA: Was ist dran?
Finanzieller Aspekt entscheidend
Historisch betrachtet waren die USA lange Zeit ein äusserst beliebtes Reiseziel für Schweizer Touristen. Im Jahr 2015 wurde mit über 530'000 Einreisen ein Rekordwert erreicht. Die erste Amtszeit von Donald Trump (2017–2021) führte nicht zu einem deutlichen Rückgang, allerdings brach die Nachfrage während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 massiv ein. Seitdem haben sich die Buchungszahlen zwar erholt, liegen jedoch immer noch unter den Höchstwerten der Jahre 2010–2019.
Der sogenannte «Revenge-Travel»-Trend – also das Reisen um jeden Preis nach der Pandemie – ist laut Wittwer mittlerweile vorbei. Wenn sich die Kostenproblematik nicht verbessert, sei es unwahrscheinlich, dass die Einreisezahlen in die USA kurzfristig wieder das frühere Niveau erreichen. Der finanzielle Aspekt werde daher eine entscheidendere Rolle für die Entwicklung des Schweizer Tourismus in die USA spielen als politische Faktoren wie die Präsidentschaft von Donald Trump.