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Sydney zittert um das Silvester-Feuerwerk
Am 31. Dezember werden wieder mehr als eine Million Schaulustige in der australischen Ostküsten-Metropole Sydney erwartet, die das Silvester-Feuerwerk vor der ikonischen Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses verfolgen wollen. Nun gefährdet ein geplanter Streik im öffentlichen Nahverkehr das Spektakel.
Die Polizei befürchtet ein heilloses Chaos, falls die Gewerkschaften ihre Drohung wahr machen und den Zugverkehr ab dem 28. Dezember einstellen sollten. «Ich schliesse nicht aus, dass ich der Regierung eine Absage des Feuerwerks empfehlen werde», sagte Polizeichefin Karen Webb am Freitag. «So ernst ist die Lage.»
Die Regierung des Bundesstaats New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist, will das Streikvorhaben der Rail, Bus and Tram Union mit juristischen Mitteln stoppen. Das zuständige Gericht lehnte ihren Antrag auf einstweilige Verfügung jedoch ab. Nun soll ein Termin bei der unabhängigen Fair Work Commission am kommenden Montag (23. Dezember) Abhilfe schaffen.
Der Regierungschef des Bundesstaats, Chris Minns, ist nicht gewillt, den Forderungen der Gewerkschaft nachzugeben. Die verlangte Lohnerhöhung um mehr als 30 Prozent sei «die grösste in der Geschichte von New South Wales», betonte er, «das können wir uns nicht leisten».
Teure Unterkünfte, lange Schlangen - und volle Züge?
Um die Innenstadt nach dem Feuerwerk sicher wieder verlassen zu können, seien die Horden an Schaulustigen auf Züge angewiesen, sagte Polizeichefin Webb in einer viel beachteten Stellungnahme vor den Medien.
«Und wenn es keine Züge gibt und die Menschen nicht aus der Stadt rauskommen, habe ich sehr grosse Sorgen wegen des Sicherheitsrisikos, das dadurch entsteht.» Allein im Hafenviertel sässen dann womöglich 250'000 Menschen fest, darunter viele Familien mit Kindern – und das mitten in der Nacht.
Aufgrund der geografischen Lage ist Sydney stets eine der ersten Grossstädte weltweit, die das neue Jahr einläuten. Bereits um 21 Uhr Ortszeit (11 Uhr Schweizer Zeit) wird das erste grosse Feuerwerk über dem Hafen abgeschossen, um Mitternacht folgt dann die etwa viertelstündige Riesensause.
Unter den Hunderttausenden Schaulustigen aus aller Welt sind jedes Jahr auch etliche Schweizerinnen und Schweizer, die sich das riesige Feuerwerk nicht entgehen lassen wollen. Hinzu kommen etwa eine Milliarde Menschen, die an den Bildschirmen zuschauen.