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Bussen und Ärger wegen Helmpflicht in Italien
In Italien kocht die Stimmung hoch: Seit dem Wochenende gilt eine neue Helmpflicht für E-Scooter, Wer ohne Kopfschutz erwischt wird, zahlt 50 Euro Strafe. Die neue Regelung ist Teil eines Massnahmenpakets der Regierung Meloni, das die erschreckend hohe Zahl von über 3000 Verkehrstoten pro Jahr senken soll.
Neben der Helmpflicht wurde auch das Bussgeld fürs Telefonieren am Steuer auf satte 250 Euro angehoben. Neu müssen E-Scooter zudem ein Nummernschild tragen – bisher war der Helm nur für Minderjährige Pflicht.
Ausländische Gäste fühlen sich vor den Kopf gestossen
Am Wochenende nahm die Polizei die Helmpflicht in den Grossstädten ernst: Zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer wurden angehalten, was immer wieder zu hitzigen Diskussionen führte. Besonders ausländische Gäste zeigten sich überrascht.
Die US-Amerikanerin Elizabeth Stills beklagte: «Woher soll ich das wissen? In Deutschland hätte ich mit so etwas gerechnet, aber doch nicht in Italien!» Und der Kölner Julian Dost fragte: «Wo soll ich denn bitte einen Helm herbekommen?» Trotz der neuen Vorschrift liessen viele Beamte Milde walten.
Für die E-Scooter-Verleiher wie Lime und Dott bedeutet die Helmpflicht vor allem eins: Probleme. Die Telefonleitungen der Anbieter waren am Wochenende ständig überlastet. Für Andrea Giaretta, Manager von Dott, ist die Regel schlichtweg nicht umsetzbar: «Wo sollen wir die Helme an den Rollern befestigen?»
Er wirft der Regierung vor, die Branche mit «ideologischen Vorschriften» an die Wand zu fahren. In Italien gibt es derzeit über 50'000 E-Scooter im Verleih – und allein 2023 starben 21 Menschen bei Unfällen. Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini hält dagegen: Die neuen Regeln seien nötig, um den «Dschungel auf den Strassen» zu beseitigen.