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Unberührter Strand auf Teneriffa: Eine Oase der Ruhe trotz der jüngsten Vandalenakte. Bild: Pixabay

Anti-Tourismus-Proteste auf Teneriffa eskalieren

Vandalen haben an beliebten Stränden auf der Kanaren-Insel Teneriffa eine Spur der Verwüstung hinterlassen – mit Parolen gegen den Massentourismus.

Kurz vor dem Start der Winter-Hochsaison auf den Kanarischen Inseln entflammt die Welle der Anti-Tourismus-Stimmung neu. Wie «Euronews» berichtet, wurden auf Teneriffa an den beliebten Stränden Las Vistas und El Camisón in Los Cristianos über 230 Liegestühle mit tourismusfeindlichen Parolen wie «Canarias se defiende» (Die Kanarischen Inseln wehren sich) und «Canarias no se vende» (Die Kanarischen Inseln sind nicht zu verkaufen) besprüht.

Darüber hinaus zerstörten Vandalen 100 Liegestühle in Las Vistas und 136 in El Camisón. Auch ein nahegelegenes Einkaufszentrum fiel den Schmierereien zum Opfer. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt, wie die Täter Liegestühle mit Messern aufschlitzen.

Die Stadtverwaltung von Arona spricht von einem «koordinierten Angriff». Bürgermeisterin Fátima Lemes verurteilte die Taten scharf: «Wir sind gegen jede Form von Vandalismus und die mangelnde Höflichkeit einiger Leute, die das Erbe von Arona angreifen.» Sie betonte, dass solche Verstösse strafrechtlich verfolgt werden und forderte die Bevölkerung auf, bei der Aufklärung zu helfen.

Die Kanarischen Inseln sind seit Monaten ein Brennpunkt der Anti-Tourismus-Bewegung. Bereits im April hatten Zehntausende Demonstrierende gegen die unkontrollierte Entwicklung des Massentourismus protestiert, den sie als Bedrohung für die Umwelt und die Lebensqualität der Einheimischen sehen. Auf Teneriffa gingen Aktivistinnen und Aktivisten sogar in den Hungerstreik, um den Bau eines Hotels und einer Strandanlage zu verhindern.

Die Protestwelle hat längst auch andere spanische Reiseziele erreicht. In Palma de Mallorca wurden die Anlegeplätze für Kreuzfahrtschiffe begrenzt, während Barcelona die Vermietung von Kurzzeitwohnungen ab 2028 verbieten will. Trotz solcher Massnahmen bleibt die Lage angespannt.

(TN)