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Ras al Khaimah ist das nördlichste und zugleich grüne Emirat in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Alle Bilder: RAKTDA

Das grüne Emirat hat grosse Pläne

Kilometerlange Strände, Abenteueraktivitäten und eine Jahrtausende alte Geschichte: Ras al Khaimah ist im Wandel. Travelnews hat im exklusiven Interview mit Iyad Rasbey, Ras Al Khaimah Tourism Development Authority, erfahren, was in den kommenden Jahren alles geplant ist.

Ras al Khaimah ist das nördlichste der sieben Emirate der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und gewinnt zunehmend an Bedeutung als Reiseziel sowohl für Familien als auch für Abenteurer. Bekannt ist das «grüne Emirat» für seine Landschaften, die langen Strände und den höchsten Berg des Golfstaates – den Jebel Jais.

Die Region bietet eine spannende Mischung aus Natur, arabischer Geschichte, die bis zu 7000 Jahre zurückreicht, Kultur und modernem Luxus. Um noch mehr Touristen in das Emirat zu bringen, liegen ehrgeizige Pläne für die kommenden Jahre vor. Travelnews hat mit Iyad Rasbey, Vice President of Destination Tourism Development der Ras Al Khaimah Tourism Development Authority (RAKTDA) darüber gesprochen, was das Emirat ausmacht und welche Pläne verfolgt werden.

Adrenalin-Kick und Entspannung gleichermassen

Iyad Rasbey

Wie Iyad Rasbey erklärt, habe das Emirat 2018 damit begonnen, in Attraktionen wie der «Jais Flight», der heute längsten Zipline der Welt und eine der bekanntesten Attraktionen in Ras al Khaimah, zu investieren. Seither kamen zahlreiche neue Abenteueraktivitäten dazu, wie beispielsweise die «Jais Sky Tour», welche aus sechs Ziplines besteht, die insgesamt über fünf Kilometer Fahrtweg bieten und alle miteinander verbunden sind; das «Survival Camp» von Bear Grylls, wo man lernen kann, in der Wildnis zu überleben oder aber diverse Wanderwege, die ein grosses Netz zusammen mit anderen Emiraten und dem Oman bilden. «Jebel Jais bleibt für Ras al Khaimah ein wichtiger Schwerpunkt», hält Rasbey fest.

Aber nicht nur der Berg macht das Emirat einzigartig: «Das Emirat hat eine reiche Geschichte, die 7000 Jahre zurückreicht, und verfügt über von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Stätten, in denen man die Geschichte Arabiens entdecken kann.» Nebst der weiten Wüste, verfügt Ras al Khaimah Strände auf 64 Kilometern. Die Hotels an den Küsten verfügen ebenfalls über lange Privatstrände. Das Rixos Hotel verfügt mit 1,6 Kilometern Länge gar über den längsten Privatstrand der ganzen VAE.

Auch auf die Suwaidi-Perlenfarm ist das Emirat stolz. Sie ist die einzige verbliebene ihrer Art in den VAE. Nachdem Öl entdeckt wurde, verschwanden viele dieser Betriebe. «Nur die Pearl-Farm in Ras al Khaimah ist noch übrig und wir sind sehr stolz, sie zu unterstützen und am Laufen zu halten.»

Für alle etwas dabei

Ras al Khaimah ist dafür bekannt, ein familienfreundliches Reiseziel zu sein. «Auch für Paare ist RAK ein ideales Reiseziel für einen romantischen Kurzurlaub», sagt Rasbey. «Alleinreisende können Abenteuer, Geschichte und Kulturerbe erkunden. Für alle Arten von Touristen und für jedes Budget gibt es hier etwas zu entdecken.»

Neben den zahlreichen Luxushäusern wie dem Sofitel, dem Ritz-Carlton, dem Anantara Resort oder dem Waldorf Astoria finden sich auch Vier-Sterne-Hotels, wie das Hampton mit 515 Zimmern oder ab kommenden Januar mit dem Rove auch das erste Drei-Sterne-Hotel mit 440 Zimmern – direkt am Strand.

«Für Familien mit kleinem Budget haben wir die passenden Angebote, aber auch für diejenigen, die ein gehobenes Erlebnis suchen», so Rasbey. «Ein Trend, der sich in den vergangenen Jahren verstärkte, ist die Beliebtheit der All-inclusive-Pakete. Die Gäste mögen es, ohne zusätzlich anfallende Kosten in die Ferien zu gehen. Angesichts der wirtschaftlichen Lage und der Inflation sind die Menschen in vielen Ländern kostenbewusster geworden.»

Mit dem Jeep unterwegs in der Al Wadi Wüste.

«Ras al Khaimah ist ein Reiseziel, das man das ganze Jahr besuchen kann. Unsere stärksten Monate sind der August und der Dezember, verzeichnen aber über das ganze Jahr hinweg eine gute Auslastung», erklärt Iyad Rasbey. Zudem profitieren Gäste aus der Schweiz von einer angenehmen Anreise: Mit täglichen Flügen mit dem Airbus A380 sowie der Boeing 777 verfügt die Fluggesellschaft Emirates über eine komfortable Verbindung ab Zürich direkt nach Dubai, von wo man mit einem 45-minütigen Transfer nach Ras al Khaimah gelangt.

Ambitionierte Ziele bis 2030

Trotz der ehrgeizigen Ziele ist die Nachhaltigkeit für das naturverbundene Emirat mit seinen reichen Ressourcen sehr wichtig. Als wachsendes Reiseziel setzt Ras al Khaimah verstärkt auf nachhaltige Programme und arbeitet dabei eng mit Hotels und Interessengruppen sowie EarthCheck aus Australien als Berater zusammen. «Durch die Erhebung von Daten in den letzten Jahren konnten wir feststellen, welche Unterstützung die Hotels in den Bereichen Energie- und Abfallmanagement benötigen.» Ras al Khaimah wurde als erstes Reiseziel der Region für seine Bemühungen von EarthCheck zertifiziert.

In Zusammenarbeit mit öffentlichen Diensten sollen die Hotels im Emirat den Abfall bis 2025 um 50 Prozent reduzieren. Zusätzlich verlangt eine neue Verordnung für Neubauten eine Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs um 30 Prozent, was für alle derzeit in Entwicklung befindlichen Gebäude gilt.

Die einzige Perlenfarm, die es in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch gibt, liegt in Ras al Khaimah.

«Wir verfolgen einen ehrgeizigen Plan für die kommenden Jahre», sagt Rasbey. Die 1,22 Millionen Übernachtungsgäste im Jahr 2023 sollen bis 2030 auf 3,5 Millionen Besucher wachsen, die Zahl der Hotels und Zimmer soll sich verdoppeln. Ein Highlight wird das Wynn Resort sein, das 1500 Zimmer umfassen wird.

Der Masterplan umfasst auch den Ausbau des Flughafens und der touristischen Infrastruktur, wobei alle Bauarbeiten behutsam gesteuert werden, um das Reiseziel und die Gäste nicht zu beeinträchtigen. Ziel ist es, neue Hotels schrittweise zu eröffnen.

Rasbey ist sich sicher, dass die neuen Produkte auch den Schweizerinnen und Schweizern gefallen werden. «Schweizer Touristen schätzen wir besonders für ihre Nachfrage nach hochwertigen Erlebnissen. Zwar brachte der FTI-Konkurs Rückgänge auf dem Schweizer, deutschen und österreichischen Markt mit sich, doch erwarten wir in den kommenden Jahren ein stabiles Wachstum.»

Mehr Informationen zu Ras al Khaimah sind unter diesem Link zu finden.

(MLD)