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Spanien-Touristen sollen 42 persönliche Angaben preisgeben
Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska hat ein neues Meldegesetz eingeführt, das ab dem 2. Dezember umfangreiche persönliche Daten von Touristen in Spanien verlangt. Reisende müssen beim Einchecken in Hotels, bei der Anmietung von Ferienwohnungen, auf Campingplätzen oder beim Autoverleih bis zu 42 persönliche Angaben machen, darunter Kontonummer, E-Mail-Adresse und Telefonnummer.
Diese Daten werden direkt in eine zentrale Datenbank des Innenministeriums übermittelt. Bei Nichteinhaltung drohen Bussen zwischen 600 und 30'000 Euro.
Grande-Marlaska verteidigt das Gesetz als Massnahme gegen Terrorismus und organisiertes Verbrechen und betont, dass es auch dem Schutz von Minderjährigen dient. Allerdings kritisieren die spanische Datenschutzorganisation AEPD und Teile der Öffentlichkeit, dass diese Regelung zu einem Überwachungsstaat führen könnte.
In der Hotel- und Tourismusbranche gibt es massive Bedenken, da das Gesetz zu langen Wartezeiten und einem erhöhten Arbeitsaufwand führen könnte. Lange Schlangen drohen an der Réception. Für das knapp bemessene, oft unerfahrene Personal droht ein immenser Mehraufwand. Schliesslich besuchen über 80 Millionen Touristen im Jahr das Land. Spanien ist das einzige Land Europas, das eine erart umfassende Regelung einführen will, was auch international auf Kritik stösst.