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Besuche in Punta del Este, einem Ferienort im Südosten von Uruguay. Bild: Leandro Hernandez

Uruguay, ein reizvolles Reiseziel

Erst zu den Highlights von Argentinien oder Brasilien, dann relaxen in Uruguay – das kontrastreiche, wenig bekannte Land hat vieles zu bieten.

Im Schatten der grossen Reiseländer Argentinien und Brasilien schlummert ein Geheimtipp: mit seinem grünen Landesinnern, den schönen Stränden an der Küste und vielen kolonialen Bauten stösst Uruguay bei Südamerika-Reisenden auf ein wachsendes Interesse.

Nach dem Besuch der Highlights und der lebhaften Touristen-Hotspots von Brasilien oder Argentinien, bietet sich ein Aufenthalt im ruhigen Nachbarland Uruguay an. Mit einem 50-minütigen Flug von Buenos Aires nach Montevideo oder einer etwa einstündigen Fährenüberfahrt von Buenos Aires nach Colonia de Sacramento, ist Uruguay gut zu erreichen.

Und hier eröffnet sich ein relaxtes Land. Bunte Häuserfassaden, kopfsteingepflasterte Gässchen und koloniale Bauten prägen die Städte Montevideo und Colonia de Sacramento. Hier ticken die Uhren langsamer, als etwa in den Metropolen Buenos Aires, Rio de Janeiro oder Sao Paulo.

Enorme Weite, schöne Estancias

Was denn für sie den Reiz Uruguays ausmache? Darauf antwortet Gabriela Stauffer, General Managerin des Mittel- und Südamerika-Spezialisten Dorodo Latin Tours: «Mir gefällt die enorme Weite Uruguays, die hübschen Estancias zum Übernachten, die Weingüter, das Essen und die schönen Strandaufenthalte in Punta del Este oder José Ignacio. Und es hat weniger Touristen.» Uruguay sei ideal zum Runterfahren, als schöner Abschluss einer dreiwöchigen Südamerika-Reise.

Uruguay mit seinen endlosen Weideflächen und den riesigen Viehzuchtbetrieben ist ein Land der Farmer. Verschiedene Estancias, grosse Farmbetriebe, öffnen ihre Türen für Touristen und bieten Einblick in die alltäglichen Aktivitäten einer Grossfarm. Und Pferdefans erleben bei Ausritten in der Weite das Leben eines Gauchos.

Bei einem Aufenthalt auf einer Estancia lässt sich das Hinterland erkunden. Bild: ADIG

Generell bietet sich eine Mietwagen-Rundreise an, um einen guten Einblick in das Land zu gewinnen, um Estancias, Städte und Strände zu erkunden. In Uruguay beschränken sich die Reisemöglichkeiten auf die südliche Hälfte des Landes. Der Norden ist von weitem Grasland, das in Sumpfgebiete übergeht, geprägt.

Saison von Oktober bis April

Kostenmässig gehört Uruguay zu den teureren Ländern Südamerikas. Die Nebenkosten belaufen sich auf ein europäisches Niveau. «Mit ein Grund für das Preisniveau ist die relativ kurze Saison von Oktober bis April, in der die Hotels mehrheitlich ihre Umsätze erzielen müssen», erläutert Südamerika-Expertin Gabriela Stauffer.

Bekanntlich kommen Fleischliebhaber in Argentinien und Uruguay voll auf ihre Kosten. Aber auch Vegetarierinnen und Vegetarier kommen nicht zu kurz, wie Gabriela Stauffer versichert: «Der Soja-Anbau wurde in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Und bemerkenswert sind die vielen top Restaurants in Uruguay und Argentinien, die nicht nur auf Fleischgerichte setzen.»

Zur aktuellen Reisenachfrage nach Lateinamerika, sagt Gabriela Stauffer: «In den letzten Jahren hat Costa Rica enorm zugelegt. Mittlerweile zeichnet sich da eine Sättigung ab, viele Schweizerinnen und Schweizer haben Costa Rica unterdessen besucht. Gleichzeitig stellen wir eine erfreuliche Entwicklung fest, was Reisen nach Argentinien, Chile und auch Uruguay betrifft.»

Auf eine rege Nachfrage stösst auch die Möglichkeit einer einwöchigen Antarktis-Reise, wie die Dorado Latin Tours-Chefin erwähnt. Per Flug geht’s dabei von Punta Arenas in Chile auf King George Island und von dort in den Folgetagen per Expeditionsschiff zu gewaltigen Gletschern, blauschimmernden Eisbergen, Seehunden und Pinguinen – dazu gehört die Möglichkeit vieler Landgänge.

(GWA)