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Airlines mit Flügen ab Europa Richtung Arabischen Emiraten und Asien sind gezwungen, Umwege zu fliegen. Bild: FlightRadar24

Eskalation in Nahost – die Auswirkungen

Israels Bodeneinmarsch im Libanon und die iranische Raketenreaktion heizen den Nahost-Krieg weiter an. Airlines müssen umrouten.

Die Konfliktparteien im Nahostkrieg schaukeln sich gegenseitig hoch. Mit dem gestrigen Einmarsch von Israel im Libanon und der Reaktion Irans mit 180 abgefeuerten Raketen Richtung Israel, hat der vor einem Jahr ausgebrochene Brandherd eine neue Eskalationsstufe erreicht. Bereits droht Israel mit einer neuerlichen Gegenreaktion.

Ein aktueller Blick auf Flightradar24 verdeutlicht: für Airlines werden die Flugstrassen gerade ziemlich eingegrenzt. Richtung Asien fehlt nicht nur die Möglichkeit, über russisches Gebiet zu fliegen, sondern auch Israel, Libanon, Syrien, Jordanien, Irak und Iran müssen umflogen werden.

So fliegen Swiss und Lufthansa

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten meidet Swiss ab sofort die Lufträume über dem Iran, Irak und Jordanien, zumindest heute, am 2. Oktober. Diese Massnahme wird zu etwas längeren Flugzeiten auf den Flügen nach Dubai, Indien und Südostasien führen. Die Swiss spricht in einer Mitteilung von 15 Minuten. Der israelische und der libanesische Luftraum werden unabhängig von dieser kurzfristigen Anpassung bis einschliesslich 31. Oktober umflogen.

Der gestrige Flug LX242 nach Dubai wurde aufgrund der Luftraumsperrung nach Antalya umgeleitet. Dort wurde die Maschine betankt und setzte anschliessend die Reise nach Dubai ausserhalb der genannten Lufträume fort.

Die Lufthansa hat die Flüge von und nach Amman (Jordanien) und Erbil (Irak) bis einschliesslich 2. Oktober ausgesetzt. Der israelische Luftraum wird unabhängig von dieser kurzfristigen Anpassung bis einschliesslich 31. Oktober umflogen.

Die Flugstreichungen und -anpassungen dürften in den nächsten Wochen anhalten oder sich gar ausweiten. «Die Eskalation kann nicht gestoppt werden», warnte Islamwissenschaftler Reinhard Schulze gestern in der SRF-Sendung «10 vor 10». Er betonte: «Es könnte zu einem Flächenbrand zusammenwachsen». Damit ist ein grosser Krieg im Nahen Osten gemeint.

(GWA)