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Umweltaktivisten blockieren Kreuzfahrthafen von Marseille
Der Kreuzfahrthafen in Marseille wurde am Samstag mehrere Stunden lahmgelegt bei einem Protest von Aktivisten von «Extinction Rebellion» und «Stop Croisières». Mit Kanus haben die rund 20 Leute die Hafenzufahrt blockiert. Ein Kreuzfahrtschiff musste an einem anderen Ort anlegen, und andere Schiffe wurden aufgehalten, bevor der Hafen gegen 9.30 Uhr wieder geöffnet wurde.
Die Aktivisten bildeten eine Kette aus Kanus und verhinderten so die Einfahrt von Schiffen in Frankreichs grössten Kreuzfahrthafen. Sie wollten dabei auf die Auswirkungen der Schiffe auf die Umwelt aufmerksam machen, darunter die Verschmutzung der Luft und Meere sowie die negativen Folgen für das Klima.
Die Gruppe «Stop Croisières» kritisierte auf ihrer Website den Einsatz von Schweröl als Treibstoff und die Zerstörung der maritimen Fauna und Flora durch die riesigen Schiffe. Zudem wiesen sie auf die schlechten Arbeitsbedingungen der Crewmitglieder hin.
Diese Schiffe waren betroffen
Die Protestaktion hinderte die Aidastella mit etwa 2000 Passagieren am Anlegen. Auch die Costa Smeralda und die MSC World Europa mussten warten. Die MSC World Europa kann bis zu 6000 Passagiere aufnehmen und bietet auf 2600 Kabinen 13 Restaurants sowie ein Einkaufszentrum.
Marseille hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Kreuzfahrtstandort entwickelt. Zwischen 2022 und 2023 stieg die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere, die den Hafen anlaufen, von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen. Befürworter der Kreuzfahrtindustrie betonen die wirtschaftlichen Vorteile für die Hafenstädte, während Kritiker darauf hinweisen, dass die Passagiere häufig ihr Geld an Bord ausgeben, anstatt die lokalen Geschäfte zu unterstützen.
Marseille ist nicht die einzige Stadt, in der Proteste gegen Kreuzfahrtschiffe stattfinden. In Städten wie Venedig und Amsterdam wurden Kreuzfahrtschiffe bereits aus dem Stadtzentrum verbannt, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.
Die Aktivisten fordern einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und mehr Verantwortung von der Kreuzfahrtindustrie. Sie machen deutlich, dass der Schutz der Meere, der Luft und der Gesundheit der Menschen Vorrang haben muss.