Sevilla macht beim Eintrittsgeld für die Plaza de España ernst

Sevilla zieht die Notbremse, um den Massentourismus einzudämmen. Die Stadtregierung will die Plaza de España abriegeln und von Touristinnen und Touristen Eintritt verlangen, um Zugang zum imposanten Platz zu erhalten. Entsprechende Pläne seien inzwischen weit fortgeschritten, sagte diese Woche José Luis Sanz, Bürgermeister von Sevilla, in einem Radio-Interview.

Geplant ist eine Zutrittsgebühr zwischen drei und vier Euro. Einheimische sollen keinen Eintritt bezahlen müssen. Zwar gehört ein Teil des architektonischen Ensembles dem Staat, der eine Zutrittsgebühr ablehnt. Doch Sanz bleibt entschlossen. Er betonte, dass die Stadtverwaltung den ihr gehörenden Teil des Platzes ohne weiteres abgrenzen könne und dies auch tun werde, sobald das «Projekt vollständig definiert» ist. Ein konkretes Datum für die Umsetzung nannte er nicht.

Die Einnahmen will der Bürgermeister der Denkmalpflege zukommen lassen, Zudem soll das Geld dafür verwendet werden, um rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst einzusetzen und eine fixe Restaurationswerkstatt für das ikonische Bauwerk zu eröffnen.

Sanz hatte seine Pläne vor rund einem halben Jahr erstmals in den sozialen Netzwerken vorgestellt und war auf grossen Widerstand gestossen – einerseits in den Kommentarspalten des Internets, andererseits bei seinen politischen Gegnern. Die linke Zentralregierung in Madrid erklärte, dass das Vorhaben einer Privatisierung des öffentlichen Raumes gleichkomme.

Die Plaza de España, eine der bedeutendsten Touristenattraktionen der andalusischen Hauptstadt, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der verschiedenen kulturellen Einflüsse, die Sevilla prägen.