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Wien nach Rekordregen teilweise unter Wasser
Österreichs Hauptstadt Wien hatte bisher einen heissen und trockenen August. Doch am Wochenende gingen extreme Regenmengen nieder. Die grossen Wassermassen hatten dramatische Rettungseinsätze zur Folge.
Eine Fussgängerin wurde von den Fluten erfasst und unter einen parkenden Bus gedrückt, wie Einsatzkräfte berichteten. Die Frau wurde in lebensgefährlichem Zustand in ein Spital gebracht. In Teilen der Stadt wurden Strassen, Keller und Schienen überschwemmt.
Mehr als 110 Liter Regen pro Quadratmeter gingen am Samstag am Rande von Wien nieder. Das war der höchste Wert für einen Sommermonat in der 152-jährigen Messgeschichte, wie der Sender ORF berichtete. Neben Starkregen fiel auch Hagel in der österreichischen Hauptstadt. Das Unwetter betraf vor allem den westlichen und nördlichen Teil Wiens.
Rund 600 Mal rückte die Feuerwehr wegen des Unwetters aus, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mitteilte. Autofahrer mussten aus ihren Wagen befreit werden, Menschen steckten in Aufzügen fest, die wegen Wassereinbruchs in Gebäuden blockiert waren, wie der Sprecher berichtete. Weitere Verletzte habe es dabei zunächst nicht gegeben.
Auch Bahn- und Luftverkehr waren betroffen. Eine Zuglinie wurde vorübergehend eingestellt. Auf dem Wiener Flughafen kam es zu teils stundenlangen Verspätungen.
Erdrutsche im Westen Österreichs
Seit Freitag hatten lokale Unwetter auch andere Gebiete Österreichs heimgesucht. Die Passstrasse über den Arlberg, derzeit die wichtigste Verbindungsroute zwischen den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg, wurde nach Erdrutschen und einem Teilabbruch der Fahrbahn gesperrt.
Ab Montagabend (19.August) ist die Strecke abends und nachts zwischen 20 und 7 Uhr wieder befahrbar. Die Regelung gelte vorerst bis Freitag, teilte das Land Tirol mit. Tagsüber müssen die Autofahrerinnen und Autofahrer grossräumig über das Tiroler Lechtal oder über Bayern ausweichen. Der Arlbergtunnel, durch den man normalerweise den Berg durchquert, ist derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen (Travelnews berichtete).
In St. Anton am Arlberg waren Aufräumarbeiten im Gange, nachdem in einem Teil des Touristenortes eine meterhohe Schlammlawine niedergegangen war. Eine Brücke wurde zerstört, mehrere Fahrzeuge in einen Fluss geschwemmt. Menschen kamen nicht zu Schaden.
(Dieser Artikel wurde aktualisiert.)
Im Salzburger Land wurde ein Mann in Zell am See schwer verletzt, als Geröllmassen einer abgehenden Mure in ein Haus eindrangen. In Kaprun bezeichnete Bürgermeister Domenik David die Lage nach mehreren Erdrutschen als «sehr kritisch». Die Zufahrt zu den Stauseen und der Gletscherbahn wurde gesperrt. Im südlichen Bundesland Steiermark kam es ebenfalls zu mehreren Murenabgängen.