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Swiss-Flieger gerät bei Wendemanöver in Wiese
Doppeltes Pech für die Swiss und 319 Passagiere: am Samstag musste Flug LX161 wegen eines medizinischen Notfalls in Astana, Kasachstan zwischenlanden. Dort geriet die Boeing 777 bei einer 180-Grad-Drehung mit dem Vorderrad in eine Wiese und blieb stecken.
Die Swiss bestätigte den Vorfall und schrieb in einer Mitteilung: «Wie in solchen Fällen üblich, muss das Flugzeug zurück auf die Piste geschleppt werden. Dies ist bereits erfolgt. Das Flugzeug wird nun von Spezialisten auf Schäden untersucht werden. Wann es wieder einsatzfähig ist, ist ebenfalls Gegenstand der Untersuchung. Der betroffene Fluggast wurde medizinischem Fachpersonal vor Ort übergeben.»
Weil Astana nur von einer limitierten Anzahl internationaler Airlines angeflogen wird, gestaltet sich die Umbuchung und Weiterreise für die Passagiere schwierig. «Wir prüfen nun mit Hochdruck, wie wir unsere Fluggäste schnellstmöglich nach Zürich oder an ihren Zielort fliegen können. Auch das Entsenden eines neuen Flugzeuges mit neuer Besatzung ab Zürich steht als Möglichkeit in Abklärung», schrieb die Swiss zunächst.
Austrian Airlines hat nach der unplanmässigen Swiss-Landung die Schwestergesellschaft unterstützt und eine Maschine nach Astana geflogen. Das Flugzeug von Austrian Airlines mit den Fluggästen von Swiss ist nun am Sonntag um 09.35 Uhr (Lokalzeit Zürich) in Astana mit 331 Passagieren (inklusive 18 Besatzungsmitgliedern von Swiss) abgehoben. Die Landung erfolgte nach 14 Uhr in Wien. Um die Fluggäste zeitnah nach Zürich zu bringen, hat die Swiss eine Boeing 777-300ER nach Wien entsendet. In Zürich sollte die Landung um 17 Uhr erfolgen.
Die Organisation für eine Hotelunterkunft für alle Passagiere in Astana dauerte an, weil die Swiss selber Astana nicht anfliegt und über kein Personal vor Ort verfügt. Die Swiss musste die Bodenabfertigungsprozesse am Flughafen Astana zusammen mit den Mitarbeitenden vor Ort ad-hoc aufsetzen. Aus diesem Grund kam es zur verzögerten Bodenabfertigung in Astana von rund vier Stunden, wie Swiss mitteilt. «Wir bedanken uns bei allen Fluggästen für ihr Verständnis und ihre Geduld in dieser aussergewöhnlichen und unvorhergesehenen Situation. Für die Unannehmlichkeiten möchten wir uns nochmals in aller Form entschuldigen», sagt Oliver Buchhofer, Chief Operating Officer von Swiss.
Mittlerweile sind Fachspezialisten aus dem Swiss-Technikbereich in Astana eingetroffen und untersuchen das Flugzeug. Dieses Vorgehen erfolgt in Absprache mit Boeing und den Behörden vor Ort wie auch den Schweizer Behörden. Sofern diese Inspektion ohne Beanstandungen erfolgen, wird eine neue Swiss-Crew das Flugzeug so bald wie möglich nach Zürich überführen. Die Besatzung ist bereits auf dem Weg nach Astana.
Auswirkungen auf den Flugplan
Aufgrund des Zusatzfluges nach Wien mit einer Boeing 777 muss Swiss den sonntäglichen Flug von/nach Los Angeles annullieren, da kein weiteres Reserveflugzeug zur Verfügung steht. Zudem wird sich der Abflug nach Bangkok heute Sonntag um einige Stunden verspäten und jener nach Sao Paulo vom Montagabend auf Dienstagmorgen verschieben. Der Flug nach Sao Paulo von Sonntagabend kann hingegen - anders als gestern angenommen - planmässig durchgeführt werden.
Weitere Verspätungen oder Annullationen hängen von der Rückkehr der Boeing 777 aus Astana und deren Einsatzfähigkeit ab.
(Dieser Artikel wurde aktualisiert.)