Here & There

Abtauchen im Südtiroler Vinschgau
Im Amolaris, einem feinen Hideaway im Südtiroler Vinschgau, gibt es Dauergäste, die bereits im Frühjahr eingecheckt haben. Sie fühlen sich so wohl, dass sie um die Wette brummen und summen. Die Rede ist von zwei Insekten-Hotels und ihren Bewohnern.
Umso gediegener geht es hingegen in den Garten-Chalets des Amolaris in Goldrain zu. Von den Nachbarn links und rechts ist nichts zu sehen und zu hören. Die grosszügigen und luxuriösen Wohneinheiten sind fächerartig in einem Viertelkreis angeordnet. Privatsphäre ist oberstes Gebot. Jeder hat sein eigenes Rasen- und Blumenparadies und eine Sauna nebst Whirlpool im Freien. Man setzt sich ins sprudelnde Wasser, blickt auf den Vinschger Sonnenberg und schaltet den Kopf ab.
Gute-Laune-Vögel
Als weitere Aktivität bietet sich an, die Liegestühle in den sattgrünen Rasen zu rücken, um die Aussicht auf das 3131 Meter hohe Kleine Hasenohr zu geniessen. Wälder, Schneefelder, Spitzen und Zacken. So viel zu sehen, dass es eigentlich nie langweilig wird. Bis man etwas entdeckt, das noch besser ist. Der Garten grenzt direkt ans Bio-Apfelfeld, das der Amolaris-Seniorchef betreibt.
Dort tut sich etwas Geheimnisvolles. Eine Melodie liegt in der Luft, wiegt zwischen den Bäumen hin und her und bahnt sich sanft den Weg in den Garten der Liegestuhl-Gäste. Es ist der Gesang glücklicher Vögel. Vermutlich sind sie so gut drauf, weil die Felder ein wahres Schlaraffenland offenbaren. Jedenfalls sind die Gute-Laune-Vögel ansteckend. Am zweiten Tag steht man am Zaun und pfeift seine eigene fröhliche Melodie.

Warum das geheimnisvoll ist? Man sieht nicht annähernd so viele Vögel wie man hört. Einmal stellen wir uns den Wecker auf sechs Uhr morgens, um die den kleinen gefiederten Sängern beim Aufwachen zuzuhören. Da ja Ferien sind, könnte man sich eigentlich wieder ins Bett legen. Aber der Whirlpool steht schon blubbernd bereit. Wir steigen hinein und schmieden Pläne für den Tag. Heute ein Ausflug nach Glurns, der Mittelalter-Stadt an der Grenze zur Schweiz? Oder doch lieber zum Shoppen nach Meran?
Es würde sich auch eine Wanderung anbieten. So geht das jeden Tag. Wir nehmen uns etwas vor, und am Ende verbringen wir die Zeit im Garten, im Whirlpool, in der Sauna, in den gemütlichen Wohnzimmer-Sesseln oder mit einem Getränk auf der Sonnenliege am Naturschwimmteich. Amolaris-Chefin Katharina Kaserer hat uns von Stammgästen erzählt, die froh waren, als es bei ihrem Aufenthalt regnete. «Da hatten sie kein schlechtes Gewissen, als sie den ganzen Tag im Chalet blieben.»
Fine Dining im «Speckeggele»
Wir würden an dieser Stelle also gerne über unsere Unternehmungen und Wanderungen berichten. Aber zu viel mehr als zwei Velotouren konnten wir uns nicht aufraffen. Die waren fantastisch, weil die Wege mitten durch die Apfelplantagen führen.

Dennoch erlauben wir uns, diese Einschätzung zu Papier zu bringen: Der Vinschgau läuft touristisch ein bisschen unter dem Südtirol-Radar. Klar, in der Hauptsaison ist es voll. Wer aber im Frühjahr oder Herbst vorbeischaut, erlebt ein erstaunlich ruhiges Tal, das kulturell und landschaftlich sehr viel zu bieten hat.
Einmal haben wir unseren Garten dann doch noch verlassen, sind mit dem Velo ins benachbarte Schlanders gefahren. Ziel war das «Speckeggele». Der Name des Restaurants erweckt den falschen Eindruck. Statt Fleischteller gibts exquisite Gerichte, kunstvoll gestaltete Teller, Lebensmittel und Weine auf höchstem Niveau. Das schmeckt nach Südtirol, nach Leben, Lust und Liebe.
Es ist Nacht, als wir ins Amolaris zurückkehren. Und ruhig. Die Vögel schlafen. Von den Nachbarn links und rechts haben wir ohnehin nie einen Mucks gehört.
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