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Im Moment ist es ruhig am Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma. 2021 sorgte sein Ausbruch jedoch wochenlang für Schlagzeilen. Bild: Adobe Stock

Das sind die schlummernden Vulkane in Europa

Der Ätna und der Stromboli gehören zu den aktivsten Vulkanen Europas. Erst kürzlich sind sie wieder ausgebrochen. Es gibt aber noch einige andere europäische Vulkane, die Gefahr bergen.

Die Erde lebt: Das hat der Ausbruch des sizilianischen Vulkans Ätna vor wenigen Tagen gezeigt. Auf die nahegelegene Stadt Catania ging ein Ascheregen nieder, weshalb der dortige Flughafen für mehrere Stunden ein Start- und Landeverbot verhängte. Mindestens genauso sorgenvoll schauten Behörden und Bevölkerung auf die Asche-Ausstösse des nahen Stromboli auf der gleichnamigen Insel nördlich von Sizilien.

Auch er erwachte praktisch zeitgleich mit seinem Bruder Ätna vor wenigen Tagen zu Leben. Aus dem Krater des mehr als 920 Meter hohen Bergs quollen riesige Mengen Lava, die sich den Weg über mehrere hundert Meter steil nach unten bis ins Meer bahnten.

Das auf Krisenfrühwarnung spezialisierte Unternehmen A3M hat die jüngsten Aktivitäten zum Anlass genommen, eine Übersicht zu Europas schlummernden Vulkanen zusammenzustellen.

Kanareninsel in Alarmbereitschaft – La Palma

Im Herbst 2021 sorgte der Ausbruch am Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma wochenlang für Schlagzeilen. Insgesamt waren rund zehn Prozent der Fläche betroffen. Am ersten Weihnachtsfeiertag des gleichen Jahres wurde der Ausbruch zwar für beendet erklärt – gebannt ist die Gefahr damit aber nicht, da der Vulkan immer wieder zu neuem Leben erwachen kann.

Schlafender Riese – Vesuv

Die Mythen rund um das antike Pompeij machten den Vesuv in der Nähe von Neapel weltberühmt. Seit seinem letzten Ausbruch 1944, als trotz Evakuierung von tausenden Menschen 26 Personen ums Leben kamen, gilt der Berg als ruhend. Das heisst jedoch keineswegs, dass er nicht wieder aktiv werden kann. Daher gibt es entsprechende Evakuierungspläne für den Ernstfall.

Boden hebt sich teils massgeblich – Phlegräische Felder

Sehr akut ist die Gefahr in der Region Neapel aber allem durch das Vulkangebiet der sogenannten Phlegräischen Felder. Sie stehen unter ständiger Beobachtung von Experten. Zuletzt sorgten sie Ende Mai für ein Erdbeben der Stärke 4,4. Der Boden hebt sich in der Region teils um mehr als 20 Zentimeter. Wie für den Vesuv gibt es für den Fall der Fälle auch für die Felder Evakuierungspläne.

Berüchtigter Zungenbrecher – Eyjafjallajökull

Der schwer auszusprechende Vulkan in Island wurde im März 2010 berühmt, als eine Aschewolke tagelang für den Ausfall tausender Flüge sorgte, auch wenn diese Massnahme im Nachhinein betrachtet eine Überreaktion war. Prinzipiell gilt der Berg heute als harmlos. In seiner rund 800'000-jährigen Eruptionsgeschichte ist er lediglich viermal ausgebrochen.

Auch ausserhalb Europas gibt es eine ganze Reihe von Vulkanen, die das Prädikat «aktiv» verdienen. Zu ernsteren Vorfällen kam es in den vergangenen zehn Jahren bei insgesamt fünf Vulkanen.

Entsprechend stuften die Frühwarn-Spezialisten von A3M die Ereignisse mit den höchsten unternehmenseigenen Kategorien 4 und 5 ein. Dazu zählen die Philippinen mit Taal, Guatemala mit dem Volcán de Fuego, Japan mit dem Ontake-san sowie Tonga mit dem Hunga Tonga-Hunga Ha’apai. In Europa stufte A3M La Palma mit besagtem Cumbre Vieja entsprechend ein.

(TN)