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An immer mehr Stränden Italiens muss der Zugang im Voraus online angemeldet und bezahlt werden. Bild: TN

Der Strand ist für alle!

In Neapels Nobelviertel Posillipo fordert die Bürgerbewegung «Mare Libero» den freien Zugang ans Meer und die Abschaffung des Online-Buchungssystems für den Strandzugang.

Am Wochenende kam es zu einem Protest im Nobelviertel Posillipo in Neapel. Die Demonstranten kritisieren den Beschluss der Gemeinde, ein Online-Buchungssystem für den Zugang zu den Stränden in der Stadt einzuführen. Denn wer seinen Platz nicht reserviert hat, hat keinen Zugang zum Strand.

Dieses Verfahren limitiert die Zahl der Personen, die die öffentlichen Strände nutzen können. Für das Strandbad Donn'Anna sind nur 50 Eintritte vorgesehen, für den Strand Monache 450 Eintritte – viel zu wenige, wie die Bewerung «Mare Libero» findet und dies lauthals mit Transparenten vor Ort kund tat.

Die Aktivisten des Komitees betraten am Samstag die Strandbäder ohne Anmeldung. «Wir protestieren gegen den inakzeptablen Beschluss der Stadtverwaltung, eine beschränkte Zahl von Badenden auf den ohnehin wenigen freien Stränden der Stadt zuzulassen. Wir wollen den Neapolitanern das Meer ohne Einschränkungen zurückgeben», erklärte Giuliano Esposito von «Mare Libero», wie «Corriere della Sera» schreibt.

Der Unmut über diese Zugangsbeschränkungen beschränkt sich nicht nur auf Neapel, sondern greift auch auf andere Ortschaften über. Von der Toskana über die Riviera der Emilia Romagna bis hin zu Ligurien formiert sich Widerstand, wie Rai News berichtet.

Die Befürchtung: Sollte sich der Trend fortsetzen, stehen kostenlose Strandbesuche bald nur noch in den Geschichtsbüchern. In einigen Gegenden, darunter die beliebte Ferienstadt Lignano Sabbiadoro, sind bereits so gut wie alle Strände privatisiert. Das hat zur Folge, dass Urlauber und Einheimische hohe Preise für die Nutzung bezahlen müssen – eine Entwicklung, die für viele, vor allem Familien, kaum tragbar ist.

(TN)