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Aussichtspunkt nahe der Porís de Candelaria. Alle Bilder: Loren Bedeli

Das unbekannte Teneriffa und La Palma

Elisabeth Zirk

Die Kanarischen Inseln haben viel mehr zu bieten als Strand, Sonne und viele Touristen: Die vielfältigen Landschaften und kulturellen Schätze machen die Inseln gerade abseits der Touristenpfade zu einem faszinierenden Reiseziel.

Die spanische Inselgruppe besteht aus sieben Inseln, die per Direktflug in etwa vier Flugstunden von Zürich erreicht werden können. Während La Palma touristisch eher unerforscht ist, gilt Teneriffa unter den Feriengästen als beliebtestes Ziel auf den Kanarischen Inseln. Grund dafür ist die Vielseitigkeit der Vulkaninsel. Ob unterwegs im Kajak, auf Entdeckungstour auf dem höchsten Berg Spaniens – dem Vulkan El Teide – oder mit Walen auf Tuchfühlung. Auf Teneriffa kommen sowohl Familien als auch Outdoor-Enthusiasten auf ihre Kosten. Und damit willkommen im Wunderland der Vielfalt.

Teneriffa: unentdeckte Orte und Geheimtipps

Darf es eine Woche Strandurlaub im All-Inclusive-Ressort sein? Ein paar ruhige Tage im bunten Küstenort oder doch lieber Outdooraction auf dem Vulkan El Teide? An diesen Orten entgeht man sogar den Touristenströmen.

Der verträumte Küstenort

Zu entspannten Tagen am Meer lädt der abgelegene Küstenort Garachico ein. Das hübsche Dorf hat eine historische Altstadt und besondere Meerwasserschwimmbecken, auch «Piscinas Naturales» genannt. Als nach dem Ausbruch des Vulkans Montaña de Trebejo im Jahr 1706 ein Lavastrom den Ort überrollte und die glühende Lava auf das Meer traf, kühlte sie ab, riss auf und hinterliess die willkürlich geformten Schwimmbecken.

Der abgelegene Küstenort Garachico mit seinen Meerwasserschwimmbecken.

Das familiengeführte Hotel La Quinta Roja direkt am Hauptplatz überzeugt mit seinem einladenden Charme und hervorragendem Essen im Restaurante Silogía. Hier kann man träumen und die Seele baumeln lassen. Golffans kommen im nahegelegenen Buenavista del Norte auf ihre Kosten. Hier gibt es auch einen schönen Spazierweg direkt an der Felsküste. Auch Bike-Routen gibt es in der Umgebung reichlich.

Kulinarische Juwelen

Egal wo man sich auf Teneriffa befindet, Essen kann man hier vorzüglich. Und doch gibt es einige Geheimtipps, die aus der Fülle an Restaurants hervorstechen. Ist man im Norden der Insel unterwegs, nahe Puerto de la Cruz, sollte man unbedingt im Xarko Restaurant vorbeischauen. Vor allem Weinliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn nebenan kann man den Weinshop oder auch das Museo Casa del Vino besuchen. Im Süden der Insel, nahe der berühmten Felsen «Los Gigantes», kann man nach dem Schwimmen im Restaurante Muelle Viejo vorzügliche Fischgerichte probieren.

Das Restaurante Muelle Viejo.

Als Partygänger, die sich am «Playa de las Américas» aufhalten, können den Sonnenuntergang im romantischen Bésame Mucho by Monkey Restaurant beim Dinner bestaunen und im Anschluss auf dem Rooftop einen Cocktail geniessen.

Family-Action in Puerto de la Cruz

Familien, die die grossen Hoteldörfer im Süden meiden möchten, sollten sich den Ort Puerto de la Cruz merken. Hier ist der berühmte Loro Parque omnipräsent, und das zurecht. Die auffällig saubere Anlage gehört zu den besten Zoos der Welt und beherbergt die modernste Orca-Anlage der Welt. Besitzer und Gründer ist der deutsche Unternehmer Wolfgang Kiessling, dem auch das zehn Minuten entfernte Hotel Botánico gehört. Das luxuriöse Fünfsterne-Haus zeichnet sich durch einen orientalischen Spa-Garten, einen grossen Pool und eine zauberhafte Atmosphäre aus, die wohl auch an den vielen Tierfiguren und dem dschungelartigen Garten liegt. Dies hat allerdings auch seinen Preis.

La Palma: das grüne Outdoor-Paradies

Beim Landeanflug auf die Insel La Palma sind direkt zwei Dinge zu erkennen: Eine Fülle an Bananenplantagen sowie ein schwarzer Lavateppich, der sich im Westen der Insel in die Landschaft gebrannt hat.

Die Lavalandschaft auf La Palma.

Zwischen schwarzem Vulkangestein und exotischen Früchten hat sich die Insel zu einem Paradies für Entdeckerinnen und Entdecker entwickelt.

Auf den Spuren der Vulkane

2021 brodelte die Erde drei Monate lang am Westhang der Cumbre Vieja. Über zwei Jahre danach raucht es noch immer aus dem Vulkan. Seitdem besteht 10 Prozent der Inselfläche aus Lavagestein und prägt die «Isla Bonita» und ihre Einwohner. Am Mirador Tajuya hat man die beste Sicht auf den beeindruckend riesigen Lavateppich und den noch immer aktiven Vulkan der Cumbre Vieja.

Die Insel beherbergt insgesamt vier Vulkane. Gut besichtigen lässt sich der San Antonio Volcano im Süden der Insel, der 1677 ausbrach. Im Krater sind bereits wieder Bäume gewachsen. Der Aussichtspunkt verfügt über ein Besucherzentrum, wo die Geschichte des Vulkans aufgearbeitet wurde.

Wo die Locals essen

Da die Insel touristisch noch eher unerschlossen ist, ist es ratsam zu wissen, wo man hin möchte. Hier kann es schon mal vorkommen, dass die Restaurants am einen oder anderen Tag geschlossen sind.

Mittagessen im Restaurant Casa Goyo.

Sehr beliebt bei den Locals sind die Restaurants Chipi-Chipi und Casa Goyo. Hier bekommt man für günstige Preise gutes Essen, inklusive Insel-Ambiente. Weinliebhaber sollten in der Bodega Teneguía in Los Canarios ein Tasting buchen. Diego Barrera führt die guten Tropfen mit viel Leidenschaft vor und kann viel über den Weinanbau auf der Vulkaninsel berichten.

Spaziergänge durch bunte Städtchen

Die Dörfer auf La Palma haben durch ihre bunten Häuser, meist mit Holzbalkonen ausgestattet, einen Charme, der zum Flanieren einlädt. Ob in der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma oder an kleinen Küstenorten wie San Andrés. Hier kann man entlang der «Coast of Los Sauces» endlos spazieren gehen.

Santa Cruz de La Palma ist die Hauptstadt der Insel La Palma.

Üppiges Wanderparadies

Auch Wanderfans, die es etwas anspruchsvoller mögen, kommen auf ihre Kosten. Auf den berühmten Roque de Los Muchachos führt eine Strasse mit 440 Kurven. Dafür wird man mit einem atemberaubenden Ausblick über den Wolken belohnt. Hier gibt es viele Wanderrouten für jedes Level. Wer es gemütlicher mag, kann auf einer 1-2 stündigen Wanderung im Lorbeerwald Cubo de La Galga die Pflanzenwelt und den Ausblick aufs Meer bestaunen.

Aussichtspunkt auf dem Roque de Los Muchachos.

Und das Beste: Auf den Wegen trifft man auf wenig Menschen und fühlt sich fast so, als wäre man allein auf diesem wunderschönen Fleckchen Erde.

Informationen

Anreise: Edelweiss fliegt täglich, mit einem A320, von Mai bis Dezember nonstop von Zürich nach Teneriffa. La Palma fliegt Edelweiss jeweils sonntags von November bis März nonstop von Zürich an. Sportgepäck fliegt bei der Schweizer Ferienfluggesellschaft gratis mit.

Reisen im Land: Für individuelle Reisen ist ein Mietwagen zu empfehlen. Dank der Inlandsflüge der kanarischen Airline Binter Canarias geht Island Hopping schnell und unkompliziert. Tipps für Ausflüge und Aktivitäten gibt es unter Visit La Palma und Turismo de Tenerife.