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In der Cinque Terre gelten neue Regeln für die Touristinnen und Touristen. Bild: Adobe Stock

Cinque Terre: Neue Regeln gegen Massentourismus

Wer die Cinque Terre an der italienischen Riviera in der Hochsaison erkunden will, muss sich auf ein neues Regime gefasst machen. Der Nationalpark hat mehrere Massnahmen eingeführt, um die Touristenströme besser zu lenken.

Italien ächzt unter dem Ansturm von Touristinnen und Touristen in der Hochsaison. Gemeinden und Regionen gehen deshalb seit Jahren gegen die Auswüchse des Massentourismus vor. Eben erst hat Venedig eine Gebühr für Tagestouristen eingeführt (Travelnews berichtete).

Nun hat auch die Cinque Terre, die sich aus fünf malerischen Dörfern an der ligurischen Riviera zusammensetzt, neue Regeln für Reisende erlassen. Unter anderem sollen höhere Preise die Touristenströme eindämmen.

Das bedeutet: In der Hochsaison sind die Bahntickets teurer. An Wochenenden, Feiertagen und generell im Sommer zahlen Touristinnen und Touristen doppelt so viel für Zugfahrten zwischen den Dörfern wie bisher. Konkret kostet das Regional-Ticket für die sechs Kilometer lange Strecke zwischen Riomaggiore und Manarola statt fünf Euro nun zehn Euro. Die Einheimischen dagegen profitieren von Vergünstigungen.

Und nicht nur das: Im Kampf gegen den Massentourismus hat jetzt auch der Nationalpark der Cinque Terre Gegenmassnahmen ergriffen. Rund um die italienischen Feiertage gilt für den «Sentiero Verde Azzurro», eine der beliebtesten Wanderstrecken der Region, neu ein Einbahnsystem – jeweils von 9 bis 14 Uhr.

Erstmals umgesetzt wurde das neue Regime zwischen Donnerstag (25. April) und Sonntag (28. April). Übermorgen Mittwoch (1. Mai) und am kommenden Wochenende soll es aufgrund des erwarteten Ansturms nochmals gelten.

Auch die Schuhe werden kontrolliert

Die Massnahme, die im vergangenen Jahr getestet wurde, betrifft die Strecke von Monterosso nach Vernazza. Um den Zugang zum Wanderweg zu regeln, gibt es am Ortseingang von Monterosso Kontrollen, wie der «Standard» berichtet.

Dort wird unter anderem geprüft, ob die Besucherinnen und Besucher mit dem richtigen Schuhwerk für die Wanderung auf den steilen Pfaden ausgerüstet sind. Ist der Andrang auf dem «Sentiero Verde Azzurro» zu gross, werden die Ausflügler auf Ausweichrouten umgeleitet.

Die erste Bilanz der Verantwortlichen fällt positiv aus. Donatella Bianchi, Präsidentin des Nationalparks, sagt: «Ich habe auf dem Weg zwischen Mᴏnterosso und Vernazza selber einen Augenschein genommen. Es war ein geordneter und respektvoller Tourismus, der gut für die Cinque Terre ist.» Die Massnahmen gegen den Massentourismus gelten im Nationalpark an 19 Tagen im Jahr.

(TN)