Here & There
GTM Deutschland – der internationale Treffpunkt in Chemnitz
Sabine DenzelPetra Hedorfer, CEO der DZT stellte die wichtigsten Strategieziele der DZT für die kommende Zeit vor. Natürlich fällt der Blick auf die Zahlen, noch immer im Vergleich zum Rekordjahr 2019. Und diese Zahlen sind mehr als erfreulich, wurden im Jahr 2023 die Übernachtungen von 2019 fast wieder erreicht – der Umsatz jedoch sogar überschritten, was sicher auch mit den längeren Aufenthalten in Deutschland zusammenhängt, frei nach dem Slogan «Stay a little bit longer».
Somit wurde eine Recovery Rate in Europa von 93% erreicht, was die Übernachtungen anbelangt. Nach wie vor ist die Schweiz nach den Niederlanden der zweitwichtigste Quellmarkt, was die Gästezahlen anbelangt und auch hier ist die Recovery Rate beeindruckend mit 95%.
Auch die weiteren Zahlen, die Petra Hedorfer am GTM 2024 in Chemnitz vorweisen konnte, sind beeindruckend. So ist Deutschland in Europa nach Spanien das zweitwichtigste Reiseland. Sicher hat dies auch damit zu tun, dass der Anteil an Geschäftsreisen im Vergleich zu den Ferienreisen seit der Pandemie deutlich gesunken ist.Waren vor der Pandemie noch 50% der Reisen nach Deutschland Geschäftsreisen so sind es mittlerweile nur noch 20% – und gut 60% der Reisenden kommen wegen Ferien nach Deutschland.
Hauptsächlich werden hier Städte besucht, doch auch die Anzahl der längeren Aufenthalte wächst kontinuierlich. Deutschland ist seit 11 Jahren das Kulturreiseziel Nr. 1 in Europa, doch ist mittlerweile neu, dass Städtereisen immer mehr mit einer Verlängerung der Ferien in der Natur verbunden werden. 40% der Fläche Deutschlands ist geschützt durch Naturparks oder Biosphärenreservaten – herrliche Flecken Natur sind also von jeder grössseren Stadt Deutschland quasi direkt ums Eck erreichbar.
Auch die Nachhaltigkeit ist noch immer ein grosses und wichtiges Thema in Deutschland. Die Nachhaltigkeitskampagne “Simply Feel Good” der DZT startet nun ins 5. Jahr.
Die Hauptthemen der DZT für 2024
Das sind die Schwerpunkte im touristischen Jahr Deutschlands:
Die EM 2024 vom 14. Juni bis 14. Juli: Zahlreiche Public Viewings werden in ganz Deutschland stattfinden, sicher einer der beeindruckendsten in Frankfurt am Main, bei der sich eine gigantische Leinwand mit 144m2 auf dem Main befindet. Das Brandenburger Tor wird zum grössten Fussballtor der Welt und in Hamburg wird extra eine Fussball Oper aufgeführt.
250 Jahre Caspar David Friedrich: In Hamburg war die Ausstellung der Werke des Künstlers die erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Museums mit über 335’000 Besuchern, aktuell ist sie in Berlin in der Alten Nationalgalerie zu sehen bevor sie dann nach Dresden weiterzieht. Nebenher finden zahlreiche weiteren Festivals und Konzerte und Ausstellungen zu Ehren des Künstlers statt.
Der Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren: 35 Gründe Deutschland zu besuchen, dies bietet das ehemalige Ostdeutschland. So liegen 23 der 52 UNESCO Kulturerbestätten im ehemaligen Osten.
Chemnitz – Kulturhauptstadt 2025: Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen finden ab dem Herbst in Chemnitz statt. Eine der grössten Events des Kulturhauptstadt-Jahres ist The PURPLE PATH, eine Ausstellung in der über 70 Künstler ihre Werke und Skulpturen in und um Chemnitz herum ausstellen. Bereits jetzt können sich Interessierte ein Datum speichern: am 31.10. Wird die Roadshow zur Kulturhauptstadt Chemnitz auch in Zürich einen Halt machen.
Grosse Geburtstage
Doch auch im kommenden Jahr wird es neben dem Kulturhauptstadt Jahr einiges zu feiern geben. So wird der 240. Geburtstag von Jacob Grimm, einer der Gebrüder Grimm gefeiert. Besonders auf der Deutschen Märchenstrasse werden zahlreiche Ausstellungen und Events stattfinden. Die Deutsche Märchenstrasse zieht sich über 600km quer durch Deutschland und verbindet 50 Städte miteinander, von Hanau bis Bremen.
Johann Sebastian Bach feiert seinen 275 Geburtstag und Deutschland feiert einen der berühmtesten Komponisten des Barock, der vor allem durch seine Orgelwerke noch heute berühmt ist.
Ein wichtiger Partner von Deutschland ist die Deutsche Bahn und so erhielt auch Alexander Mokros, Head of International Partnership das Wort. Die Bahn zeigte sich als Gewinner seit der Pandemiezeit, haben die Gästezahlen derer, die mit der Bahn nach Deutschland anreisen um 8% zugelegt. Doch ist das Schienennetz der Bahn aktuell an seine Kapazitätsgrenzen angelangt, das Ergebnis daraus sind die allseits bekannten Verspätungen.
«Mehr Bahn für alle» – unter diesem Motto arbeitet die Bahn daran, das bestehende Netz auszubauen und zu sanieren sowie die in die Jahre gekommen Züge mit neuen Zügen zu ersetzen und zu modernisieren. Das Ziel ist, bis 2030 9000 km Netz bieten zu können. Daneben wird das Ziel verfolgt, bis 2040 komplett Klimaneutral zu sein.
Natürlich müssen auch die Gastgeber des diesjährigen GTM die Möglichkeit haben, sich vorzustellen. Veronika Hiebl, Geschäftsführerin Sachsen, Marika Fischer, Geschäftsführerin Chemnitz Zwickau Region und Andrea Pier, Geschäftsführein Kulturhauptstadt 2025 stellten sich den Fragen von Moderator Asger Schubert.
- Kunst, Kultur und Landschaft wird in Sachsen vereinigt, es ist nicht umsonst das Kulturreiseland Nr. 1 in Deutschland. Sei es der Zwinger, die Frauenkirche oder das Grüne Gewölbe in Dresden, das Denkmal der Völkerschlacht in Leipzig, Schlösser und Burgen wie die Moritzburg und zahlreiche Chöre und Orchester. Veronika Hiebl erwartet, dass auch ganz Sachsen einen nachhaltigen Einfluss von Chemnitz als Kulturhauptstadt erleben wird.
- Region Chemnitz Zwickau – Chemnitz als Kulturhauptstadt und Zwickau als Wiege des deutschen Automobilbaus, so wurden in Zwickau durch August Horch die Automobilbauunternehmen Horch und später Audi gegründet. Auch der berühmte Trabant wurde in Zwickau produziert. Die Industriekultur findet sich daher sowohl in Chemnitz als auch in Zwickau. Doch auch die über 20 Schlösser und Burgen sind sehenswert und zum UNESCO Weltkulturerbe gehört die Montanregion Erzgebirge /Krusnohori, die 800 Jahre Bergbaugeschichte vorweisen kann.
- Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 – über 1000 Events und Projekte werden im kommenden Jahr die zahlreichen Besucher erwarten, sei es kulturell, mit Ausstellungen aber auch in der Gastronomie und im Sport. Die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 ist ein Mitmachprojekt, von kleinen Projekten bis hin zu grossen Aktionen wie dem Purple Path, in dem die 38 teilnehmnden Kommunen miteinander verbunden sind, quasi ein “Jakobsweg der Kunst”
Zeitgleich zur Pressekonferenz fand in der Stadthalle in Chemnitz der Workshop statt. Beeindruckend war der Abend im August Horch Museum in Zwickau. Zwischen Oldtimern, Swing Musik und Flapper Girls fanden sich die zahlreichen Gäste zum Networking und feinem sächsischem Essen ein.