Here & There

52 von insgesamt 148 Leuchttürmen in Frankreich sind an der Küste der Bretagne zu finden. Der Phare de Kermorvan gehört zur bretonischen Gemeinde Le Conquet. Bilder: Bretagne Tourisme

Das unbekannte Frankreich

In der französischen Bretagne locken eine reiche Geschichte, viel Abwechslung und die typisch bretonische Küche. Wir machen einen Abstecher in die nordwestlichste Region Frankreichs, die in der Schweiz eher unbekannt ist.

Kommissar Dupin kennt sie wie seine Hosentasche: Die Bretagne. Basierend auf den Kriminalromanen Jean-Luc Bannalecs ermittelt der Dietiker Schauspieler Pasquale Aleardi auf ARD als Kommissar Dupin in der nordwestlichsten Region Frankreichs. Dennoch scheint die Bretagne in der Schweiz nur wenigen wirklich bekannt zu sein und im Schatten von Paris und der Französischen Riviera oftmals vergessen zu gehen.

Was die Region alles zu bieten hat, kam bei einem Medienanlass von Bretagne Tourismus in Zürich zum Tragen. Im Fokus des Events standen die bretonische Hauptstadt Rennes und die Halbinsel Quiberon.

In Rennes wird es nie langweilig

Während man in Paris nicht ohne den öffentlichen Verkehr auskommt, kann man in Rennes alles zu Fuss erkunden. Zwischen den zahlreichen Bauten aus verschiedensten Epochen spielen die Kontraste: Die Stadt mit rund 230’000 Einwohner gilt als Tor zur Bretagne und ist eine der grünsten Städte Frankreichs. Schaut man in den Kalender von Rennes, verliert man schnell den Überblick über die zahlreichen Festivals und Veranstaltungen. Egal ob für Shopping, Kulturerbe oder zum Essen: Rennes hält für alle etwas bereit.

Rennes kopfsteingepflasterte Strassen laden zum Flanieren ein.

Die Stadt eignet sich perfekt für einen Wochenendausflug: Als Kulinarik-Liebhaber sollte man dabei unbedingt beachten, dass man am ersten Wochenende des Monats in Rennes ist, um den Marché à Manger nicht zu verpassen. Organisiert durch das Kollektiv Nourritures, einem Zusammenschluss von Küchenchefs, findet das Gourmet-Fest jeweils am ersten Sonntag im Monat statt.

Zudem findet jeden Samstagmorgen der Marché aux Lices statt: Der zweitgrösste Markt Frankreichs, nach dem Grossmarkt Rungis in Paris, gibt es bereits seit 400 Jahren.

Eine Auszeit auf dem Land 

Eine Küste gespickt mit Leuchttürmen, 7000 Jahre alte Menhire (riesige, aufgerichtete Steine) und der Zauberwald von Brocéliande, wo sich die Legende um König Artus rankt: Die Bretagne ist vielfältig.

Quiberon gehört zu den führenden Badeorten der Region und ist bekannt für ihre langen Sandstrände. Für alle, die in den Ferien gerne aktiv sind, bietet die Halbinsel zahlreiche Wanderwege, Orte zum Strandfischen, Segeln, Strandsegeln, Kajaken oder Kitesurfen und beherbergt einige der beliebtesten Surfspots des Landes. Spaziert man an der rauen Küste entlang, trifft man immer wieder auf die sagenumworbenen Megalith-Anlagen.

Die Bretagne bietet eine breite Palette an Möglichkeiten für einen Aktivurlaub, beispielweise mit dem Kajak.

Whirlpool-Bäder, Gussduschen, Algenpackungen, Wellness-Massagen: Die Bretagne ist bekannt für die Thalassotherapie. Die 16 Therapiezentren säumen sich um die Ärmelkanal- und Atlantikküste und sorgen für Entschleunigung.

Verrücktes Wetter

«Das Wetter ist schön, mehrmals am Tag» heisst es in der Bretagne. Ein altes bretonisches Sprichwort besagt, dass man aufgrund der schnellen Wetterwechsel alle vier Jahreszeiten an einem Tag erlebt. Regen und Winde können kurzfristig auftreten und alsbald wieder verschwinden. Die starken Gezeiten sorgen dafür, dass das Wetter nie lange schlecht bleibt.

Das Klima ist das Jahr über mild, während das Thermometer im Winter nie unter 0 Grad fällt, herrschen im Hochsommer Durchschnittstemperaturen um die 20 Grad.

Anreise

In gut anderthalb Stunden ist man von Paris mit einem Direktzug in Rennes. Wer lieber mit dem Flugzeug anreist, der kann von Zürich ins angrenzende Nantes fliegen. Mit dem Auto beträgt die Fahrzeit rund 9 Stunden. Um die Region optimal entdecken zu können, sind mindestens 5 Tage Aufenthalt empfohlen.

Im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Paris im Sommer 2024 positioniert sich Rennes als erschwingliche Alternative zu den hohen Hotelpreisen in Paris.

Sind aus der Bretagne angereist (v.l.n.r): Guillaume Le Menn (Office de Tourisme Baie de Quiberon), Maud Gicquel (Tourisme Bretagne) und Raphaëlle Couloigner (Stadt Rennes). Bild: TN

(MLD)