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Eines der Highlights auf der Studienreise von Travelhouse: die so genannte Kaffeezone. Alle Bilder: Travelhouse / Sebastian Kickmaier

Kolumbien: Land der 1000 Geschichten und Kontraste

Sebastian Kickmaier

Mit den neuen Direktverbindungen von Edelweiss rückt Kolumbien verstärkt ins Rampenlicht. Aber weshalb ist das Land einzigartig? Nach einer Studienreise steht für Sebastian Kickmaier, Director Tour Operating bei Travelhouse, fest: Es ist die Vielfalt, die Kolumbien zu einem unvergesslichen Reiseziel macht.

Von den pulsierenden Metropolen wie Cartagena und Medellín bis hin zu den unberührten Naturlandschaften des Amazonas und den traumhaften Karibikstränden bietet Kolumbien für jeden Reisenden etwas.

Die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Kolumbianerinnen und Kolumbianer ist ansteckend. Doch auch Fragen zur Sicherheit und zur kulturellen Vielfalt beschäftigen Reisende. Meine diesbezüglichen Bedenken konnten während der Studienreise restlos zerstreut werden.

Vom Land mit zweifelhaftem Ruf zur Tourismusperle

Kolumbien erlebt derzeit eine bemerkenswerte touristische Entwicklung, die das Land zu einem aufstrebenden Reiseziel in Südamerika macht. In den letzten Jahren hat sich Kolumbien von einem Land mit einem bedrohlichen Ruf zu einem Ort mit einer blühenden Tourismusbranche gewandelt. Die folgenden Entwicklungen zeugen von diesem Wandel:

Infrastruktur und Direktverbindungen:
Die Investitionen in die Infrastruktur, einschliesslich Flughäfen und Strassen, sowie die Einführung neuer Direktverbindungen haben Kolumbien für Reisende aus aller Welt zugänglicher gemacht. Dies hat zu einem Anstieg der Gästezahlen geführt.

Diversifizierung des Tourismusangebots:
Kaum ein Land weltweit kann mit einer solchen Vielfalt an Angeboten aufwarten: pulsierende Metropolen, atemberaubende Landschaften, eine vielfältige Fauna und Flora und eine erstklassige Hotellerie, die von Lodges im Amazonas bis hin zu Boutique-Hotels in den Städten die ganze Palette an Unterkünften bietet.

Nachhaltiger Tourismus:
Kolumbien hat sich zunehmend dem nachhaltigen Tourismus verschrieben und setzt sich für den Schutz seiner Ökosysteme und seines kulturellen Erbes ein. Initiativen zur Förderung des Öko-Tourismus und zum Schutz der Artenvielfalt tragen dazu bei, dass Kolumbien auch in Zukunft ein attraktives Reiseziel bleibt.

Sicherheit:
Viele Teilnehmende unserer Studienreise wurden mit den typischen Vorurteilen einer Reise nach Kolumbien konfrontiert wie «gefährlich» oder «Drogenkartelle». Doch während unseres Aufenthalts konnten wir feststellen, dass diese Vorurteile sehr oft unbegründet sind. Kolumbien hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte in Bezug auf die Sicherheit gemacht. Polizeipräsenz ist in den Städten spürbar, und touristische Gebiete werden regelmässig überwacht, um die Sicherheit der Besuchenden zu gewährleisten. Mein Fazit: Wie in jedem anderen südamerikanischen Land sollte auf die Zurschaustellung von Reichtum verzichtet und auf die lokalen Gegebenheiten geachtet werden. Ich fühlte mich aber während der ganzen Reise absolut sicher.

Das waren die Highlights der Reise:

Die auf 2625 Metern über Meer liegende Hauptstadt Bogotá ist ein faszinierender Mix aus Alt und Neu, wo moderne Hochhäuser neben kolonialen Gebäuden stehen und die Strassen von kunstvollen Graffitis und Street Art geschmückt sind. Mein Tipp: La Candelaria, das historischen Viertel von Bogotá, wo man auf kopfsteingepflasterten Strassen spazieren gehen und die prächtigen Kirchen und Plätze bewundern kann.

Neben der reichen kulturellen Szene bietet Bogotá mit den majestätischen Gipfeln der Anden auch eine beeindruckende Naturkulisse, und Wanderungen oder eine Fahrt mit der Standseilbahn auf den nahegelegenen Monserrate sind sehr empfehlenswert. Von dort kann man einen spektakulären Blick auf die Stadt und ihre Umgebung geniessen (weniger touristische Alternative: «Cerro de Guadeloupe» mit Blick auf Monserrate und die Stadt).

Unbedingt Teil des Programmes sollte ein Besuch des Paloquemao-Marktes in Bogotá sein, ein Ort, der das pulsierende Leben der kolumbianischen Hauptstadt einfängt. Dieser riesige Markt ist ein Schmelztiegel der Aromen, Farben und Gerüche. Tipp: Mittagessen direkt auf dem Markt. Es ist authentisch, gut und sehr günstig. Die komplette Mahlzeit kostete mich zwei Franken.

Hoteltipp: Hotel de la Opera, Casa Deco.

Blick vom Monserrate auf die Hauptstadt Bogotá.

Die Kaffeezone umfasst die Regionen Caldas, Quindío und Risaralda und bietet eine einzigartige Mischung aus üppiger Vegetation, malerischen Dörfern und historischen Kaffeefarmen. Für Reisende, die eine authentische kolumbianische Erfahrung suchen, ist die Kaffeezone ein absolutes Muss.

Die Landschaft des Cocora-Tals ist von einer einzigartigen Schönheit geprägt: Grüne Hügel und dichte Nebelwälder erstrecken sich bis zum Horizont, während die beeindruckenden Wachspalmen bis zu 85 Meter in die Höhe ragen.

Geheimtipp: Für Abenteuerlustige empfehlen sich die Stadt Salamina (Alternative zu Salento) und das Valle de la Samaria. Salamina zeigt sich ähnlich schön im Kolonialstil mit bunten Häusern wie Salento, ist aber touristisch noch nicht gleich erschlossen. Das Samaria-Tal ist ebenfalls atemberaubend und eine gute Alternative zum beliebten Cocora-Tal.

Hoteltipps: Sazagua Hotel Boutique in Pereira & Sazagua Cocora Hotel Boutique im Cocora-Tal.

Einzigartige Landschaft im Cocora-Tal.

Das Stadtviertel Comuna 13 in Medellín, das einst berüchtigtste Viertel Südamerikas, ist zu einem touristischen Hotspot herangewachsen. Die erfolgreiche Revitalisierung solcher Gebiete hat dazu beigetragen, das Image des Landes zu verbessern und das Vertrauen der Reisenden zu stärken.

Gerade das Stadtviertel «El Poblado» lässt das Herz aller Reisenden höher schlagen. Ein Gastronomie-Angebot auf höchstem Niveau, trendige Bars und viel Nachtleben. Die Sicherheit? Kein Problem, bis in die späten Abendstunden lässt sich das Viertel zu Fuss erkunden.

Hoteltipps: Patio del Mundo (charmantes Boutiquehotel), Diez Hotel (sehr zentrale Lage), Café Hotel (ruhigere Alternative zum Diez Hotel).

Einst berüchtigt, heute ein Touristen-Hotspot: die Stadt Medellín.

Die Altstadt von Cartagena ist ein Labyrinth aus kopfsteingepflasterten Gassen, farbenfrohen Gebäuden und imposanten Festungsmauern. Die engen Gassen mit ihren unzähligen Lokalen und Shops, gesäumt von Herrenhäusern mit schmucken Boutique-Hotels, ziehen alle Touristinnen und Touristen in ihren Bann. Zum Sonnenuntergang trifft man sich auf der Festungsmauer am Meer im Café del Mar.

Doch Cartagena ist mehr als nur eine Stadt; es ist ein Tor zu einer ganzen Region voller spektakulärer Natur und einzigartiger Erlebnisse. Vorgelagert liegen dutzende Inseln, die Rosarios oder die Halbinsel Barú, ein idyllisches Refugium mit palmengesäumten Stränden und türkisfarbenem Wasser.

Nur wenige Stunden entfernt liegt die Stadt Santa Marta, ein weiteres Juwel an der kolumbianischen Küste. Dort lädt die lebendige Atmosphäre der Stadt zum Bummeln über die farbenfrohen Märkte ein.

Von Santa Marta aus kann man auch den Berg El Cerro de la Sierra Nevada de Santa Marta besteigen und atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft geniessen.  In der Nähe von Santa Marta befindet sich der Tayrona-Nationalpark, ein wahres Paradies mit weissen Sandstränden, dichten Regenwäldern und einer reichen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.

Hoteltipps: OSH Hotel Hotel Quadrifolio, Sofitel Legend Santa Clara.