Here & There
Hier sind die Menschen am glücklichsten
In nördlichen Ländern sind die Glücksgefühle besonders gross. Das zeigt die neuste Ausgabe des jährlich erscheinenden Weltglücksberichts. An der Spitze des Rankings liegt Finnland. Dahinter folgen Dänemark, Island, Schweden und Israel. Die Schweiz verlor im Vergleich zum Vorjahr einen Platz und landete auf Rang neun. Insgesamt umfasst das Ranking 143 Länder.
Im Bericht betrachteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Zeitraum zwischen 2021 und 2023. Bewertet wurden dabei subjektive Einschätzungen des eigenen Lebens der im Land wohnhaften Bevölkerung.
Schere des Glücks geht auf
Die weltweite Ungleichheit des Glücklichseins hat in den vergangenen zwölf Jahren in allen Regionen und Altersgruppen um mehr als zwanzig Prozent zugenommen. Das unglücklichste Land ist gemäss dem Weltglücksbericht Afghanistan. Zwischen dem Land der glücklichsten Menschen, Finnland (7,7), und dem unglücklichsten Land Afghanistan (1,7) liegen demnach etwa 6 Punkte Unterschied auf der durchschnittlichen Glücks-Skala von 0 bis 10. Die Schweiz kommt auf der Skala auf einen Wert von 7,06.
Was genau die Finnen zufriedener als alle anderen Völker der Erde macht, darauf gingen die Glücksforscher in ihrem Bericht nicht näher ein. Sie haben jedoch eine Reihe von Schlüsselfaktoren ausgemacht, die Menschen generell glücklicher machen, etwa soziale Unterstützung, Einkommen und Freiheit.
«Es ist also nicht unbedingt glücklich im Sinne von auf und ab springen, von Freude im Moment. Es ist eher ein Gefühl der Zufriedenheit. Das ist, glaube ich, ein wichtiger Punkt», sagte Jan-Emmanuel De Neve, einer der Autoren des Weltglücksberichts. Fakt sei, dass Menschen in den skandinavischen Ländern ihr eigenes Leben in diesen Punkten sehr hoch bewerten und zufrieden seien.
Bewegung im Ranking
In der Rangliste der glücklichsten Länder hat sich besonders im Mittelfeld einiges verändert. Deutschland rutschte um acht Plätze nach unten ab – von Rang 16 auf Platz 24. Die Lebensbewertung oder die Lebensqualität, wie sie die Menschen in Deutschland erleben, ist also diesmal etwas niedriger als im Vorjahr. In der Auflistung gehören die grössten Länder nicht mehr zu den glücklichsten 20 - auch für die USA ging es nach unten: Platz 23 statt zuletzt Platz 15.
«In anderen Ländern ist die Lebensbewertung gestiegen, vor allem in Mittel- und Osteuropa, und die haben dadurch offensichtlich einige arrivierte Staaten aus den Top 20 verdrängt», so De Neve. Besonders Länder wie Litauen, Slowenien und Tschechien hätten an Zufriedenheit zugelegt.
Um die nordischen Staaten vom Thron zu stossen, braucht es vermutlich noch einiges mehr an Veränderung. «Ich würde hoffen, dass der Grund dafür, dass die skandinavischen Länder irgendwann die Spitzenposition verlieren, darin liegt, dass andere Länder hier besser geworden sind», sagt der finnische Psychologe Frank Martela. Ihm zufolge können sich die anderen Länder dazu nur etwas aus dem Norden abschauen.