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In Brasilien hat sich das Dengue-Fieber rasant ausgebreitet – unmittelbar vor dem Start des Karnevals in Rio de Janeiro. Bild: Adobe Stock

Rio ruft wegen Dengue-Fieber den Gesundheitsnotstand aus

Brasilien sieht sich derzeit mit einer regelrechten Dengue-Epidemie konfrontiert. Das hat Folgen für den Karneval in Rio de Janeiro, der heute Freitag beginnt.

Gesundheitsminister Daniel Soranz bestätigt: Brasilien verzeichnet den ersten Todesfall durch Dengue-Fieber in diesem Jahr. Beim Todesopfer handelt es sich um einen 45-jährigen Mann. Sechs weitere Fälle werden untersucht. Die Stadt Rio de Janeiro hatte zuvor bereits den Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Das durch Mücken übertragene Dengue-Fieber nimmt in Brasilien dramatische Ausmasse an und bedroht die Gesundheit vieler Menschen. So wurden seit Anfang des Jahres mehr als 200'000 Fälle registriert. Zum Vergleich: Das sind dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Jahres zuvor. Und das auch noch kurz vor dem Start des berühmten Karnevals, der heute Freitag (9. Februar) beginnt und bis zum 17. Februar dauert.

Die Behörden haben für die Karnevalsfestlichkeiten Massnahmen beschlossen. So sollen während der Umzüge gratis Antimückensprays verteilt werden. Mit Hüten, Bandanas und Stickern wird vor Dengue gewarnt. In den am stärksten betroffenen Stadtteilen sollen «Rauch-Wagen» kursieren, die Insektizide versprühen.

Dabei ist Rio nicht allein, in ganz Brasilien geht das Fieber herum. Auch in der Hauptstadt Brasilia und in anderen Bundesstaaten wie Minar Gerais oder Arce wurde laut der «Frankfurter Rundschau» der Notstand ausgerufen. Die Spitäler kommen an das Limit ihrer Kapazität.

Auslöser für den starken Anstieg dürften die heftigen Regenfälle und die hohen Temperaturen der vergangenen Monate sein. Unter diesen Bedingungen kann sich die Gelbfiebermücke besonders gut entwickeln. Das Dengue-Fieber – wegen der Schmerzen manchmal auch «Knochenbrecherkrankheit» genannt – ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Häufig sind die Verläufe aber mild, und nicht jeder Infizierte erkrankt.

(TN)