Here & There

Die Hallgrimskirkja prägt mit ihrem 73 Meter hohem Turm das Stadtbild in Reykjavík. Bild: Lachlan Gowen

10 imposante Gebäude, die nicht jeder kennt

Taj Mahal, Empire State Building und Burj Khalifa – wer kennt sie nicht? Sie gehören zu den bekanntesten Gebäuden der Welt. Travelnews stellt 10 Gebäude vor, die mindestens genauso spannend und sehenswert sind – aber weniger bekannt.

Prächtige Gotteshäuser, imposante Machtzentren und monumentale Schlösser: Immer wieder werden Menschen dazu inspiriert, bedeutende Bauten zu errichten. Im Folgenden finden Sie 10 solcher Gebäude, die sie auf ihren Reisen nicht auslassen sollten:

Parlamentspalast – Bukarest, Rumänien

Der Parlamentspalast in Bukarest gilt nach dem Pentagon in Washington als der zweitgrösste zusammenhängende Gebäudekomplex der Welt. Mit rund 4,1 Millionen Tonnen ist der Palast das schwerste Gebäude weltweit und wiegt Schätzungen zufolge rund 4 Mal mehr als der Petersdom im Vatikan. Rund 700'000 Tonnen Stahl, 550'000 Tonnen Zement und 3'500 Tonnen Kristall sind verbaut worden. Ebenfalls eingebaut wurden 1 Million Kubikmeter Marmor aus Siebenbürgen und 900'000 Kubikmeter Holz. Das Gebäude hat 5'100 Räume und 200 Toiletten. Die bebaute Fläche beträgt 65'000 Quadratmeter.

Das Palast wurde nach den Vorstellungen des diktatorisch regierenden rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceaușescu errichtet. Der Bau dauerte von 1983 bis 1989 und beschäftigte mehr als 20'000 Arbeiter.

Château Frontenac – Québec, Kanada

Das Château Frontenac ist ein Luxushotel in der Altstadt von Québec und gilt als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der kanadischen Stadt. Seit Oktober 2001 gehört das Schloss zur Hotelkette Fairmont Hotels and Resorts und ist eines der exklusivsten Luxushotels in Kanada. Zudem gilt das Château Frontenac als eines der am meist fotografierten Hotels der Welt.

Das Hotel ist nach Louis de Buade (1622–1698), Graf von Frontenac und Palluau, dem bedeutendsten Gouverneur der französischen Kolonie Neufrankreich, benannt und wurde von 1892 bis 1893 einst als typisches Eisenbahnhotel für die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway errichtet.

Das Château Frontenac ragt über dem Sankt-Lorenz-Strom in Québec. Bild: Adobe Stock

Nasir al-Molk Moschee – Schiras, Iran

Die Nasir al-Molk Moschee in Schiras wird im Volksmund auch die Rosafarbene Moschee genannt. Speziell gefärbte rosafarbene Kacheln beziehungsweise Fensterglas wurden für die Fassade verwendet. Nebst dem Äusseren wird auch die Wirkung des Innenraums von Besuchern als sehr eindrucksvoll beschrieben. Man hätte das Gefühl, in einem Kaleidoskop zu stehen, sobald das Sonnenlicht auf die Glasmalerei trifft und das ganze Gebäude durch einen vibrierenden Regenbogen von Farben überflutet wird.

Der Bau der Moschee fand unter Mirzā Hasan Ali im Zeitalter der Kadscharen-Dynastie statt und dauerte von 1876 bis 1888.

Le Mont-Saint-Michel – Normandie, Frankreich

Es war eines der umfangreichsten, schwierigsten und kostspieligsten Bauprojekte des Mittelalters: Das Benediktinerkloster Mont-Saint-Michel in der Normandie. Nachdem der Bischof von Avranches eine Erscheinung im Traum hatte, wo er zum Bau der Kirche aufgefordert wurde, begann man im Jahre 708 mit der Errichtung eines Bauwerks, dessen Fertigstellung Hunderte von Jahren dauerte.

Die Bucht, in der sich der bei Flut als Insel sichtbare Klosterberg befindet, ist eine Attraktion für sich. Rund um Mont Saint-Michel herrschen die stärksten Gezeiten Europas. Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu 15 Kilometer von der Küste zurück. Der Unterschied des Wasserpegels kann bis zu 14 Metern betragen. Seit 1979 stehen der Mont-Saint-Michel und seine Bucht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Hawa Mahal – Jaipur, Indien

Das Wahrzeichen von der indischen Stadt Jaipur ist der sogenannte Palast der Winde oder Hawa Mahal. Im Jahre 1799 erbaut, diente das Gebäude den Hofdamen des Maharadscha Sawaj Pratap Singh (1778-1803) dazu, das Geschehen auf der Straße zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.

Die Fassade zur Straße ist rund 15 Meter hoch und enthält 953 kunstvoll gestaltete, vergitterte Fenster, die eine ständige Luftzirkulation gewährleisten. Die Gitterfenster (Jalis) ermöglichten es, unbeobachtet das Treiben auf der Straße verfolgen zu können.

Das Hawa Mahal gilt als das Wahrzeichen der indischen Stadt Jaipur, die sich südwestlich von Neu Dehli befindet. Bild: Giuliano Gabella

Hallgrimskirche – Reykjavík, Island

Die «Hallgrímskirkja» ist dem berühmten isländsichen Dichter Hallgrímur Pétursson gewidmet und gilt als Nationaldenkmal. Die Hallgrímskirkja ist die größte Kirche in Island und überragt das Zentrum von Reykjavík. Der Turm des geistlichen Zentrums ist 73 Meter hoch. Erbaut wurde die Kirche zwischen 1945 und 1986. Der Turm der Evangelisch-Lutherischen Kirche bietet einen Ausblick auf Reykjavík, die umliegenden Berge und das Meer, das im Westen bis nach Grönland und Amerika reicht.

Santuario de Nuestra Señora de las Lajas – Nariño, Kolumbien

Das «Santuario de Nuestra Señora de las Lajas» (Wallfahrtsstätte unserer lieben Frau von Las Lajas) ist eine römisch-katholische Pilgerstätte, die in ihrer heutigen Form seit 1949 besteht. Die Kirche befindet sich rund 10 Kilometer von der ecuadorianischen Grenze entfernt in der Schlucht des Río Guáitara, im südlichen Kolumbien. Eine auf einen Stein gemalte Rosenkranzmadonna ist seit dem 18. Jahrhundert ein beliebtes Wallfahrtsziel. Daraufhin wurde im 20. Jahrhundert an diesem Ort die Kirche errichtet.

Potala Palast – Lhasa, Tibet

Im Zentrum der Hauptstadt von Tibet befindet sich der Potala Palast, der jahrhundertelang das religiöse und politische Zentrum Tibets bildete und offizielle Residenz und Regierungssitz des Dalai Lamas war. Auf dem Roten Berg liegend, soll er der am höchsten gelegene Baukomplex der Erde sein.

Der Hauptteil des Palastes ist 117 Meter hoch und 350 Meter lang. In den 13 Stockwerken befinden sich mehr als 1'000 Räume mit einer Gesamtfläche von etwa 130'000 Quadratmeter. Um den Roten Palast zu erreichen, müssen vom Potala Tor aus 365 Stufen hinaufgestiegen werden.

Der Potala Palast prägt das Stadtbild von Lhasa. Bild: Xuyu Chi

Xuankong Si Kloster – Datong, China

Es hängt 50 Meter über dem Boden: Die Rede ist vom hängenden Kloster in der chinesischen Gemeinde Dongfangcheng, das in den Steilhang des Berges Heng Shan, einer der fünf heiligen Berge der Taoisten in China, gebaut wurde. Im 6. Jahrhundert während der Nördlichen Wei-Dynastie erbaut, ist dies das einzige Kloster Chinas, das die drei grossen Religionen des Reichs der Mitte - Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus - vereint.

Unterhalb des hängenden Klosters verlief die Pilgerroute von Datong nach Wutai Shan, einem der vier heiligen Berge des Buddhismus in China. Das Kloster diente den Reisenden als Halt auf dem Weg.

Griffith-Observatorium – Los Angeles, USA

Von hier hat man wohl den besten Ausblick auf die Stadt der Engel: Das Griffith-Observatorium ist eine US-amerikanische Sternwarte und befindet sich in etwa 300 Metern Höhe, so dass die Besucher einen Ausblick auf die gesamte Region zwischen dem Zentrum von Los Angeles bis zur Bucht von Santa Monica und dem Pazifischen Ozean haben. Auch das Hollywood Sign ist von hier aus gut zu sehen.

Das Observatorium wurde von 1933 bis 1935 erbaut und nach mehrjähriger Erneuerung im Jahre 2006 wiedereröffnet.

Vom Griffith-Observatorium aus kann man sowohl Los Angeles als auch das Hollywood Sign sehen. Bild: Griffith Observatory

(MLD)