Here & There

Easy Rock ‘n’ Roll mitten im Indischen Ozean
Daniel TschudyFlugverbindungen ab der Schweiz in die Hauptstadt Malé gibt es genügend; Edelweiss natürlich, neuerdings Beond und sonst auch Emirates mit vielen Verbindungen via Dubai wie auch weitere Airlines. Die meisten Reiseangebote in die Malediven haben einsame abgelegene Inseln zum Ziel; fast 200 der insgesamt 1190 Inseln sind bewohnt.
Die Weiterreise zu den jeweiligen Inseln-Resorts ab dem im Moment noch etwas chaotischen Flughafen Malé erfolgt dann mit längeren Schiffsüberfahrten oder nicht ganz günstigen Wasserflugzeugen. Das Hard Rock Hotel in der Emboodhoo Lagune differenziert sich nur schon wegen der Anreise von der Konkurrenz; ab Flughafen Malé erreicht man den Resort per Speedboat in gerade mal 15 Minuten. Und der Check-in dort erfolgt so, wie man sich das nach einer langen Flugreise wünscht: relaxed und speditiv.
Auf den zwei «Crossroads Inseln», miteinander mit einer Brücke verbunden und vom gleichen Management betrieben werden; gibt es das Hard Rock Hotel und das Saii Lagoon, welches zu Hiltons Curio Collection zählt. Die beiden Resorts bieten zusammen fast ein Dutzend Restaurants und Bars – offen für alle Gäste. Das erlaubt, so sprach es ein junges Schweizer Paar aus, «dass man nicht jeden Abend am gleichen Buffet anstehen muss».
Fast ein karibisches Ambiente
Zu den Restaurants zählt natürlich auch ein richtiges Hard Rock Café; mit dem üblichen anglosächsischen Foodangebot und allabends Livemusik. Rock ‘n’ Roll spielt also eine Rolle, aber nicht dominierend und nur für diejenigen Gäste, die das auch wollen.
Diese kennen natürlich auch die legendären Rock-Memorabilia; die Hard Rock-Gruppe besitzt rund 70'000 davon, inklusive Hemden von Michael Jackson, hochhackige Schuhe von Elton John oder Gitarren von Jimi Hendrix. Die Memorabilia-Auswahl im Male-Resort ist natürlich nicht ganz so grandios. Immerhin, wer sich wenigstens selbst dem Thema nach einkleiden will, kann dies im Rock Shop machen; das Merchandising-Geschäft läuft erfolgreich.
Ferien- und Familienerlebnis
Sonst ist Hard Rock Hotel ein spassiger Resort mit verschiedenen Bungalows (am Beach oder mit eigenem Pool), diese Unterkünfte werden passend zu Familiengrösse und Alter der Kinder vorgeschlagen und zugeteilt.

Sämtliche Zimmer sind grosszügig auf mindestens 46 Quadratmeter eingerichtet, mit Fernseher und Minibar, sowie kostenfreiem Tee und Kaffee. Und, letztlich relevant, auf der gesamten Insel besteht ein starkes Wifi-Netzwerk. Dann erhalten auch alle Gäste ein eigenes mit der Zimmernummer bezeichnetes Fahrrad, und können sich so frei bewegen.
Für Familien bietet man die beiden Clubs Roxity Kids und Teen Spirit an; da kann man Kinder von 3 bis 17 Jahren untertags abgeben. Die Kids werden dann betreut, inklusive Mittagessen, beispielsweise mit dem Lernen von Instrumenten oder Malwettbewerben. So können Eltern und ältere Jugendliche zu sich selbst finden oder sich aufs Sportliche konzentrieren, beispielsweise Fitness, Yoga, Aerobic, Tischtennis, Billard, Schnorcheln, Tauchen oder Angeln.

Frederic Lebegue, der Direktor vom Hard Rock Hotel, stammt aus dem Elsass und kann sich mit seinen Gästen auch auf Deutsch unterhalten. Schweizerinnen und Schweizer sind auf jeden Fall gerne gesehen; auch die Crew von Edelweiss Air übernachtet meistens im Saii Lagoon. Das Hard Rock Resort ist ziemlich easy-going und bietet dennoch einen aktiven und abwechslungsreichen Ferienaufenthalt.
Malé City
Auch das ist anders als in den meisten Resorts auf den Malediven. Man kann mal schnell einen Tagesausflug in die Hauptstadt machen; täglich gibt es mehrere Speedboot-Verbindungen. Viel zu sehen gibt es nicht, aber die interkulturelle Mischung mitten im indischen Ozean hat was schon für sich. Es ist Schmelztiegel sondergleichen: auf gerade mal 8,2 Quadratkilometern leben 252'000 Einwohnerinnen und Einwohner; damit gehört Malé zu den am dichtesten besiedelten Städten der Welt.
Was man in Malé besuchen sollte, ist die alte Hukuru Miskiiy Moschee; ein UNESCO Weltkulturerbe, welches im Jahre 1658 fertiggestellt wurde. Lokale Handwerkskunst zum Feinsten.
Seit ein paar Jahren passiert viel touristisch-relevantes in der Hauptstadt: Kurz vor der Pandemie eröffnete die elegante Sinamale Bridge eine direkte Strassenverbindung der beiden Inseln Flughafen zur City, seit zwei Jahren gibt es am Flughafen Velana einen längeren Runway, sowie einen neuen Terminal für Wasserflugzeuge. Und auf 2025 ist die Eröffnung eines modernen Grossterminals für internationale Reisende vorgesehen. Langsam gibt es auch Hotels in der Hauptstadt, die internationalem Anspruch gerecht werden können. Das ist relevant für diejenigen Gäste, die aus zeitlichen Gründen nicht am Anreisetag in Malé ihre Resortinsel weiterreisen können. Empfehlen darf man da das von Shangri-La geführte Hotel Jen; mit adretten hellen Zimmer und, rooftop mit Aussicht, ein ziemlich gutes Restaurant und einem kleinen Pool. Kleiner Hinweis: Malé ist stark muslimisch geprägt, Alkohol ist deshalb nirgends in der Stadt erlaubt, auch nicht in den Hotels.
Weitere Infos: www.visitmaldives.com/de; www.shangri-la.com/en/hotels/jen/male/maldives; www.hardrockhotels.com/maldives