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Der Garisenda- und der Asinelli-Turm in Bologna. Bild: Unsplash

Bologna sorgt sich um eines seiner Wahrzeichen

Der schiefe Garisenda-Turm in Bologna muss saniert werden. Das dauert voraussichtlich zehn Jahr. Fachleute zweifeln, ob die Sehenswürdigkeit so lange durchhält.

Die italienische Stadt Bologna dürfte zehn Jahre um eines ihrer Wahrzeichen bangen müssen: So lange wird sich die Sanierung des schief stehenden Garisenda-Turms hinziehen, wie Bürgermeister Matteo Lepore sagte. Experten befürchten laut dem «Spiegel», dass der Torre della Garisenda, wie er auf Italienisch heisst, einstürzen könnte.

Das Gebäude aus dem Mittelalter ist inzwischen um 3,20 Meter zur Seite geneigt. Das entspricht rund vier Grad. Damit ist er etwa so schief wie der weltberühmte Schiefe Turm von Pisa. Unmittelbar neben dem Garisenda-Turm steht der Asinelli-Turm, der sich trotz grösserer Höhe deutlich aufrechter hält.

Lepore verwies auf die Erfahrungen mit der Sanierung des Schiefen Turms von Pisa, etwa 200 Kilometer entfernt: «Die Planung und der Eingriff am Turm von Pisa haben zehn Jahre in Anspruch genommen. Wir haben keine Hinweise darauf, dass wir weniger Zeit brauchen werden», so Bolognas Bürgermeister.

Wahrzeichen aus dem 12. Jahrhundert

Wegen der Risse und ungewöhnlicher Schwankungen des Garisenda-Turms hat die Stadtverwaltung den Platz rund um die schiefen Türme bereits im Oktober gesperrt. Daran wird sich in den nächsten Jahren wohl auch nichts ändern.

Die beiden sogenannten Geschlechtertürme prägen seit vielen Jahrhunderten das Bild der Stadt in der norditalienischen Region Emilia-Romagna mit heute fast 400'000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Erbaut wurde der Turm im Auftrag einer reichen Familie im Jahr 1109. Damals ging es in den wohlhabenden Schichten auch darum, den eigenen Geschlechterturm noch höher zu bauen als die Nachbarn.

(TN)