Here & There

Der Louvre in Paris wurde am Wochenende nach einer Drohung evakuiert. Bild: Unsplash

Terroralarm: Das ist für Frankreich-Reisende jetzt wichtig

Reto Suter

Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Lehrer gilt in Frankreich derzeit die höchste Terrorwarnstufe. Travelnews erklärt, was Reisende beachten müssen.

Frankreich hat am Freitag für das ganze Land die höchste Terrorwarnstufe verhängt. Zuvor hatte ein islamistisch radikalisierter Mann einen Lehrer in einer Schule mit einem Messer getötet und drei weitere Menschen schwer verletzt. Die Polizei setzte den Täter mit einem Taser ausser Gefecht und nahm den Mann fest.

Landesweit wurden seither 7000 Soldaten mobilisiert. Sie sollen bis bis auf weiteres im Einsatz bleiben. Zudem sollen 580 als sensibel geltende Standorte, religiöse Schulen, religiöse Vereinigungen und Synagogen von rund 10'000 Polizisten verstärkt überwacht werden.

Nach Drohungen waren am Samstag der Louvre und das Schloss von Versailles mit seinem angrenzenden Park evakuiert worden. Laut einer Louvre-Sprecherin hatte das Museum eine Nachricht erhalten, aus der hervorging, dass Gefahr für das Museum bestehe. Rund 15'000 Besucherinnen und Besucher mussten die Anlage verlassen.

Die Drohung gegen das Schloss ist nach Informationen des Radiosenders «Europe 1» anonym auf einer Polizei-Webseite eingegangen. Dort wurden bis zu 10'000 Besucherinnen und Besucher evakuiert. Auch der zentrale Pariser Bahnhof Gare de Lyon wurde am Samstagnachmittag wegen eines verdächtigen Pakets geräumt.

Am Samstagabend gab die Regierung dann Entwarnung. An keiner der beiden evakuierten Touristenattraktionen habe man einen Sprengkörper entdeckt, auch ein Angriff habe nicht stattgefunden, erklärte Innenminister Darmanin. Gestern Sonntag waren der Louvre und das Schloss von Versailles wieder geöffnet.

So präsentiert sich die Situation für Reisende

«Wir hatten am Wochenende mehrere hundert Kundinnen und Kunden, die in Frankreich ihre Herbstferien oder ein verlängertes Weekend genossen haben», sagt Mike Jakob vom Bahnspezialisten Railtour auf Anfrage. «Grundsätzlich finden alle Reisen wie gewohnt statt.» Bei temporären Schliessungen von gebuchten Sehenswürdigkeiten oder anderen Einschränkungen werden die Kundinnen und Kunden von Railtour-Frantour laut Jakob aus erster Hand informiert.

Bianca Gähweiler, Medienchefin von Hotelplan, spricht von «einigen Kundinnen und Kunden, die ihre Herbstferien in Frankreich verbringen». Die genaue Anzahl gibt sie nicht bekannt. Gähweiler rät Reisenden, die sich derzeit in Frankreich aufhalten, grössere Menschenansammlungen zu meiden und sich stets an die Angaben der lokalen Behörden zu halten.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat seine Reisehinweise für Frankreich angepasst. Neu aufgeführt ist die explizite Warnung der französischen Behörden vor terroristischen Anschlägen.

Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler sagt: «Wir halten uns an die Angaben des EDA. Dieses rät momentan nicht von Reisen nach Frankreich ab.» Für alle, die ihre Reise dennoch annullieren oder umbuchen möchten, würden die regulären Annullationsbedingungen gelten.

So verhält es sich auch bei Kundinnen und Kunden von Railtour-Frantour. «Bei uns ist betreffend Frankreich fast alles Courant normal», so Mike Jakob. Er reise selber am kommenden Freitag mit dem TGV nach Paris und freue sich auf den Trip.