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Blick auf den Club Med La Plantation d’Albion an der Westküste von Mauritius. Alle Bilder: PD/GM

Im Wandel der Zeit: 50 Jahre Club Med auf Mauritius

Gianni Moccetti

Der Club Med und sein charismatischer Chef Henri Giscard d’Estaing luden die internationale Presse zur Feier dieses Meilensteins ein. Eine gute Gelegenheit für Travelnews, die Entwicklung des Club Med im Laufe der Jahrzehnte zu beleuchten.

Der Club Med ist seit den 70er-Jahren auf Mauritius präsent. Zunächst mit dem bekannten La Pointe aux Cannoniers im Norden der Insel und seit 2007 mit dem ersten Club der in diesem Jahr ins Leben gerufenen «Luxury Collection»: La Plantation d’Albion an der Westküste Mauritius. Das im mauritianischen Stil erbaute Resort ist in einer 21 Hektaren Naturparadies eingebettet – eine grosse, grüne Oase direkt am Indischen Ozean.

Die Zimmer sind sehr gross, komfortabel, ja luxuriös eingerichtet – in allen Kategorien. Der Club bietet eine Vielzahl von Aktivitäten an Land und im Wasser an, zum Beispiel eine Golf Driving Range, Pfeilbogenschiessen, Tennis, Yoga, Segeln, Kajak, Stand up Paddle und sogar ein Trapez im Zirkusbereich. Golf kann übrigens im bekannten, angrenzenden Tamarina Golf Club ausgeübt werden. Der Cinq Mondes Spa mit Cardio Center und Gym bieten beste Voraussetzungen für Wohlbefinden. Zwei Restaurants, drei Bars und drei Pools stehen den Gästen zur Verfügung. In diesem Club wird das Versprechen nach luxuriösen «all inclusive» Luxusferien in allen Belangen erfüllt.

Umweltschonender, nachhaltiger Betrieb

Ich möchte mich aber auf einen besonderen Aspekt konzentrieren: die konkreten Massnahmen zu einem umweltschonenden, nachhaltigen Betrieb des Resorts. Seit Jahren hat sich der Club Med in diesem Bereich stark engagiert, mit seinem «Happy to Care» Programm. Mindestens 75% aller Grünbereiche dieses Clubs bestehen aus lokalen Pflanzen und Bäumen. Zwei Baumschulen im Club sorgen dafür, dass es auch in Zukunft so bleibt. Hier wachsen jährlich je 2400 Pflanzen verschiedenster, lokaler Arten heran. Im Club bewegt sich das Personal ausschliesslich mit Fahrrädern und elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Eine eigene Wasseraufbereitungsanlage sorgt dafür, dass das wiederverwertete Wasser für die Bewässerung der Grünflächen und Sportplätze eingesetzt wird.

Seit 2019 unterstützt der Club Med zudem fünf lokale landwirtschaftliche Betriebe, welche einen grossen Teil der im Club verwendeten Nahrungsmittel produzieren. Die Speiseresten werden zu Tierfutter verarbeitet. Alle Plastikprodukte wurden in den Bars und Restaurants verbannt. Eine eigene Abfüllanlage sorgt dafür, dass Trinkwasser in Glasflaschen abgefüllt und den Gästen zur Verfügung gestellt werden. Die leeren Flaschen werden gesammelt, gereinigt, desinfiziert, wiederaufgefüllt und eingesetzt.

Diese Massnahmen dokumentieren eindrücklich den Wandel des Club Med im Laufe der Jahrzehnte. Als der Club Med im Jahr 1950 gegründet wurde, ging es darum, den durch den zweiten Weltkrieg traumatisierten Menschen – vorwiegend im französischsprachigen Raum – die Möglichkeit zu geben, zu günstigen Bedingungen und mit der «all inclusive» Formel unbeschwerte Tage am Meer zu ermöglichen – zu jener Zeit vorwiegend im Mittelmeerraum.

Die Zimmer waren karg ausgestattet. Alle Aktivitäten zielten darauf, den Gemeinschaftssinn zu fördern, die Gemeinsamkeit in unbeschwerter Umgebung zu feiern. In den 60er-, 70er-, 80er- und 90er-Jahren stiegen der Wohlstand und damit auch die Erwartungen der Kundschaft. Das Angebot in den Clubs wurde erweitert, die Aktivitäten individualisiert. Der Club Med wandelte sich von einer vorwiegend frankophonen zu einer zunehmend internationalen Ausrichtung. Dies entsprach der wachsenden Mobilität und Reisefreude sowie dem sich stetig wandelnden Zeitgeist.

Wachsende Ansprüche der Kundschaft

Henri Giscard d’Estaing, Sohn von Valéry Giscard d'Estaing, dem französischen Staatspräsidenten von 1974 bis 1981, übernahm vor zwanzig Jahren in verschiedenen Funktionen die Führung des Club Med. 2015 wurde der Club Med durch die chinesischen Gruppe Fosun übernommen. Henri Giscard d’Estaing blieb als Vorsitzender und Verwaltungsratspräsident und trieb die Transformation und Erweiterung des Clubs weiter, mit Betonung auf die internationale Ausrichtung und auf die Eröffnung weiterer Resorts auf der ganzen Welt.

Um den wachsenden Ansprüchen der Kundschaft der 2000er-Jahren zu genügen, führte er im Jahre 2007 die «Luxury Collection» ein. Bereits 11% aller Clubs gehören dieser Produktelinie an. Diese Clubs blieben der «all inclusive» Formel zwar treu, boten und bieten aber ein sehr hochstehendes, auf die verschiedensten Bedürfnisse der internationalen Gästeschar ausgerichtetes Angebot. Man kann heute in diesen Clubs nach wie vor sehr aktive Ferien verbringen. Ebenso aber auch erholsame und ruhige Tage in traumhafter Umgebung auf der ganzen Welt.

Vorbei sind die Zeiten, in denen man regelmässig durch die GO’s (Gentle Organizer) des Clubs aufgefordert wurde, sich an Aktivitäten zu beteiligen. Vorbei sind die Zeiten, als Französisch als Hauptsprache als fast unabdingbare Voraussetzung für einen Aufenthalt galt. Heute sind in den Clubs Mitarbeitende aller Länder im Einsatz, welche die wichtigsten Sprachen beherrschen. Und diese individualisierte Ausrichtung entspricht den heutigen Bedürfnissen einer vielfältigen Kundschaft aus allen Ländern.

Das Fazit? Natürlich sprechen wir immer noch von Clubferien, wenn auch auf einem sehr guten Niveau. Aber durch die Anpassungen im Laufe der Jahre spricht der Club Med heute Menschen aus aller Welt an. Auch deutschsprechende Kunden können heute unbeschwerte Ferien in den 66 Clubs in aller Welt geniessen. Die Qualität ist gut, die Vielfältigkeit und die Individualität gross. Bonnes vacances au Club Med!

Lesen Sie zudem: das Travelnews-Interview mit Henri Giscard d'Estaing.