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Die kroatische Regierung erwägt, eine Touristensteuer einzuführen, um dem Massentourismus Einhalt zu gebieten. Bild: Unsplash

Wegen Overtourism: Ferien in Kroatien sollen teurer werden

Kroatien-Reisende müssen sich darauf einstellen, dass sie für ihre Ferien künftig tiefer ins Portemonnaie greifen müssen. Die Regierung will eine Touristensteuer einführen – als Mittel gegen den Massentourismus.

Schon diesen Sommer herrschte in Kroatien Preis-Alarm. Viele Touristinnen und Touristen beklagten sich über teure Unterkünfte und überrissene Preise in den Restaurants und an den Glacé-Ständen (Travelnews berichtete).Im Zuge der Verabschiedung der Währung «Kuna» und der Euro-Einführung anfangs Jahr sind die Preise durchs Band in die Höhe geschossen.

In Zukunft könnten Ferien in Kroatien noch teurer werden. Die Regierung will eine neue Touristensteuer einführen, um dem Massentourismus einzudämmen. Dieser bringt für das Land grosse Probleme mit sich. Die Infrastruktur hält dem Ansturm nicht stand, die Abfallentsorgung wird immer problematischer, und die Auslastung neugebauter Feriensiedlungen abseits des Sommers ist monatelang zu niedrig. Die Frage der Nachhaltigkeit wird immer drängender.

Die Regierung erarbeitet gerade ein umfassendes Tourismusgesetz, bei dem die Touristenabgabe eine von vielen Massnahmen ist. Die Einnahmen daraus sollen der Umwelt zugute kommen, wie der ADAC schreibt. Die Touristensteuer soll nach jetzigen Plänen ausschliesslich in Gegenden eingeführt werden, die unter den negativen Auswirkungen des Ferienbooms besonders zu leiden haben, darunter die Küstenregionen und Inseln. Mit der Einführung wird nicht vor 2025 gerechnet.

Wie die Abgabe berechnet wird, ist bisher nicht klar. Ist die Höhe von der Art der Unterkunft und der Anzahl der Übernachtungen abhängig? Wird sie bei Pauschalreisen in den Reisepreis inkludiert? Ist es eine einmalige Gebühr, die bei der Einreise kassiert wird? Alle diese Fragen gilt es noch zu klären.

(TN)