Ohne Visum: Europäer sollen länger in Thailand bleiben können

Der Tourismusverband von Koh Samui will mehr kaufkräftige Touristinnen und Touristen auf die Insel locken. Wenn Thailand auf Reisende mit hohen Ausgaben abziele, müsse das Land eine längere Aufenthaltsdauer ermöglichen, die Beantragung von Visa vereinfachen und eine bequeme Reise gewährleisten, sagte Verbandspräsident Ratchaporn Poolsawadee in der «Bangkok Post». Seine konkrete Forderung: Die visabefreite Aufenthaltsdauer für Gäste aus Europa, Israel und Australien soll von derzeit 30 auf 60 bis 90 Tage verlängert werden.

Schweizer Staatsangehörige können ohne Visum für maximal 30 Tage in Thailand einreisen. Vor Ort können sie die Aufenthaltsdauer auf bis zu 60 Tage ausdehnen. Die Verlängerung muss bei einem Büro des Immigration Office beantragt werden und kostet umgerechnet rund 55 Franken. Wer von vornherein weiss, dass er länger als 30 Tage bleiben möchte, muss vorgängig ein elektronisches Visum beantragen.

Thailands Regierung hatte zuletzt beschlossen, dass Reisende aus China und Kasachstan vorübergehend von der Visumspflicht befreit sind. Das Ziel: Den Tourismus in der Hochsaison ankurbeln. Ratchaporn Poolsawadee, Präsident des Tourismusverbands, von Koh Samui findet das den falschen Ansatz.

«Chinesische Staatsangehörige machen nur zehn Prozent der ausländischen Touristinnen und Touristen aus, die die Insel besuchen», sagt er. Hinzu komme, dass es sich bei ausländischen Gästen auf Koh Samui hauptsächlich um Individualtouristen handle und nicht um grosse Reisegruppen – wie in anderen Provinzen üblich.

Bis Ende Jahr dürften rund zweieinhalb Millionen Reisende Koh Samui besuchen. Das wären mehr als 2019. Die meisten Hotels auf der Insel haben ihren Betrieb nach der Corona-Krise wieder aufgenommen, und auch die Zahl der Flüge nach Samui ist wieder gestiegen.