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Situation in Hochwassergebieten bleibt angespannt
Besonders dramatisch ist die Lage in Mittelgriechenland. Dort barg die Feuerwehr am Mittwochabend die Leiche eines Mannes nahe der Stadt Karditsa. Das Opfer sei unter einem Auto entdeckt worden, teilte die Feuerwehr mit. Heftiger Regen hatte Flüsse über die Ufer treten lassen.
Viele Strassen und Brücken wurden zerstört oder stark beschädigt. In zahlreichen Dörfern und grossen Teilen der Städte Volos, Larisa und Karditsa gibt es keinen Strom und kein Wasser. In der Bucht vor der Hafenstadt Volos harrten zwischenzeitlich rund 400 Menschen auf einer Fähre aus, die wegen der Unwetterschäden nicht anlegen durfte.
Wegen der schweren Regenfälle und Überschwemmungen ist die wichtigste Autobahnverbindung des Landes zwischen Athen und Thessaloniki seit dem späten Mittwochabend auf gut 200 Kilometern gesperrt. Auch die Bahn stellte die Zugfahrten zwischen den beiden Städten ein, wie griechische Medien am Donnerstagmorgen berichteten.
Eine abschliessende Bilanz zur Zahl der Todesopfer sei nicht möglich, sagte der griechische Geologe Efthymis Lekkas. Zahlreiche Dörfer in den von Unwettern betroffenen Regionen könnten aktuell wegen Erdrutschen nicht erreicht werden und hätten teils auch keinen Strom, kein Handynetz und kein Internet.
Warnung vor weiteren Unwettern
In der Türkei gab es Stand Mittwoch sieben Todesfälle; weitere 31 Menschen seien verletzt worden, hiess es. An der bulgarischen Schwarzmeerküste kamen vier Menschen ums Leben, in Griechenland lag die Zahl der Opfer bis Mittwochabend bei drei. In der Türkei war von Überschwemmungen auch die Millionenstadt Istanbul betroffen.
Weiter bangen müssen am Donnerstag die Menschen in den mittelgriechischen Städten Volos und Larisa und den Dörfern der Region, wo es tagsüber erneut stark regnen soll. Insgesamt aber geben die Meteorologen Entwarnung: Bis zum Abend sollen die Regenfälle aufhören. Dann dürften die gewaltigen Schäden erstmals komplett sichtbar werden. Sie dürften gemäss Schätzungen in die Milliarden gehen.
Türkische Behörden warnten vor weiteren Unwettern in der Schwarzmeerregion. In Bulgarien scheint sich die Lage indes zu entspannen - dort soll es zunächst nicht mehr regnen.