Here & There

Nach schweren Unwettern kommt es in Griechenland vielerorts zu Überschwemmungen. Bild: Twitter / Christian Martzous

Heftige Unwetter in Griechenland

Sturmtief Daniel sorgt in vielen Teilen Griechenlands für Probleme. In etlichen Städten wurden Strassen überschwemmt. Hunderte Passagiere sitzen auf einer Fähre fest.

Schwere Unwetter haben Teile Griechenlands ins Chaos gestürzt. In einigen Regionen heisst es bereits Land unter. In der Hafenstadt Volos sind Autofahrer in ihren Fahrzeugen von den Wassermassen eingeschlossen worden.

Fassungslos reagiert der Bürgermeister von Volos, Achilleas Beos auf die Autofahrer, die trotz der Unwetterwarnung auf den Strassen von Volos unterwegs sind. In einem Video, das auf Social Media veröffentlicht wurde, hält der Bürgermeister kniehoch im Wasser stehend eine Standpauke und fordert alle Menschen auf, sofort nach Hause zu gehen.

Ein 70-jähriger Viehwirt wurde gemäss Medienberichten von einer einstürzenden Mauer zerquetscht. Ein weiterer Mann werde vermisst.

Auf der Insel Korfu fiel der Strom aus. Zudem gab es Probleme beim Betrieb des dortigen Flughafens. Auf den Sporadeninseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos blitzte und donnerte es nachts zeitweise im Sekundentakt, in der Region Elis im Westen der Halbinsel Peloponnes vernichtete Hagel Teile der anstehenden Olivenernte.

Hunderte Passagiere sitzen auf Fähre fest

Wegen der schweren haben Hunderte Menschen die Nacht auf einer Fähre im Meer vor der Hafenstadt Volos verbracht. Auch am Mittwochmorgen lag das Schiff der Reederei Seajets noch mehrere Seemeilen vom Hafen entfernt, wie auf der Seefahrts-Plattform Marinetraffic zu sehen war.

Medienberichten zufolge hatte die Hafenpolizei von Volos das Anlegen der Fähre untersagt, weil der Hafen zuvor unter Wasser stand und auch die Verkehrssituation in der Stadt so schwierig sei.

Auch der Flughafen der Sporaden-Insel Skiathos blieb stark beeinträchtigt, dort mussten laut Flughafensprecher Savvas Karagiannis ebenfalls mehrere Hundert Menschen übernachten. Er könne nicht sagen, wann der Flughafen wieder vollständig den Betrieb aufnehmen werde. «Es sind unglaubliche Wassermengen runtergekommen, die Zufahrtsstrassen sind gesperrt», sagte er. Die Menschen würden mit Essen und Wasser versorgt.

Fahrverbote wegen überfluteter Strassen

Wegen der andauernden Regenfälle und Überschwemmungen ordnete der Zivilschutz örtlich Fahrverbote an, unter anderem für die Bewohnerinnen und Bewohner der Hafenstadt Volos und der Sporaden-Insel Skiathos.

Während das Sturmtief manchen Reisenden die Ferien im wahrsten Sinne verhagelt, sind viele Menschen in Griechenland froh über Daniel: Dank der starken Regenfälle besteht im Grossteil des Landes erstmals seit Monaten keine Waldbrandgefahr mehr.

Schwere Überschwemmungen auch in der Türkei

Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind in der türkischen Millionenmetropole Istanbul mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Personen seien verletzt worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwochmorgen.

Am Vorabend war es in Istanbul zu sturzartigen Regenfällen in zwei Bezirken im Norden der Stadt gekommen. Strassen verwandelten sich in reissende Flüsse, und Autos wurden von den Fluten weggespült, wie Bilder zeigten.

Am Dienstag waren bereits nach einem Unwetter in der Westtürkei nahe der Grenze zu Griechenland und Bulgarien zwei Menschen ums Leben gekommen. Die starken Regenfälle folgen auf einen trockenen Sommer mit Hitzerekorden in der Türkei. Die Wasserreservoirs der 16-Millionen-Metropole Istanbul befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit dem Vergleichszeitraum im Jahr 2014.

(TN)