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Spanien leidet unter einer akuten Dürreperiode. Das Wasser wird vielerorts knapp. Bild: Adobe Stock

Dürre in Spanien: Gemeinden regulieren Wasserverbrauch

Spanien leidet diesen Sommer zum x-ten Mal unter einer Hitzewelle. Das Wasser wird an vielen Orten knapp. Die Behörden in den besonders betroffenen Gebieten schränken den Verbrauch deshalb stark ein.

Bereits das dritte Jahr in Folge leidet Spanien unter extremen Wetterbedingungen. Regen gibt es auch in diesem Sommer kaum. So trocknen die Wasservorräte immer weiter aus. Das wird auch für den Tourismus zum Problem.

Laut dem Nachrichtenportal «Costa Nachrichten» hat eine Untersuchung ergeben, dass Touristinnen und Touristen mit 300 Litern pro Tag im Schnitt doppelt so viel Wasser wie Einheimische verbrauchen.

Situation in Andalusien besonders angespannt

Wer derzeit im Süden Spaniens unterwegs ist, erlebt laut dem Portal «Reisereporter» teilweise dramatische Zustände. Denn: Die Wasserknappheit wird immer bedrohlicher. Seit Wochen hat es dort nicht mehr geregnet, in vielen Regionen wird mittlerweile über Stunden das Wasser abgestellt.

In den beliebten Ferienregionen rund um Málaga fliesst derzeit in einigen Orten wie Torre del Mar, Caleta de Vélez, Vélez-Málaga, Almayate, Benajarafe und Chilches von 23 Uhr abends bis 8.30 Uhr morgens kein Wasser mehr aus den Hähnen.

In abgelegenen Gebieten soll es zum Teil noch schlimmer sein. Wie das Magazin «Focus» berichtet, wird das Wasser dort teilweise schon ab 18 Uhr bis zum nächsten Morgen abgestellt. Insgesamt leiden etwa zwei Millionen Menschen – allein in Andalusien – unter der Wasserknappheit. In mehr als 100 Gemeinden wurden Einschränkungen der Wasserversorgung erlassen.

Unnötiger Wasserverbrauch ist in den meisten Orten Andalusiens schon lange verboten – zum Beispiel die Bewässerung von Gärten oder das Waschen von Autos. Strandduschen sind in vielen Badeorten ebenfalls abgestellt worden.

Auch Mallorca schränkt den Wasserverbrauch ein

Auch auf Mallorca sieht es dieses Jahr kaum besser aus. In Deià ist die Wasserversorgung am 4. August zusammengebrochen. Die Gemeinde im Nordwesten der Baleareninsel konnte den täglichen Wasserverbrauch von rund 600'000 Litern am Tag nicht mehr decken. Den Grossverbrauchern in einigen Orten der Region wurde deshalb der Wasserhahn zugedreht.

Die Betroffenen müssen sich der «Mallorca Zeitung» zufolge selbst um Lösungen kümmern. Wer in Deià Wasser verschwendet, um sein Auto zu waschen, den Rasen zu sprengen oder Pools zu befüllen, muss damit rechnen, ebenfalls das Wasser abgestellt zu bekommen.

In der Gemeinde Andratx im Südwesten von Mallorca sind die öffentlichen Duschen am Strand nur noch zwischen 10 und 19 Uhr nutzbar. Andratx gehört zusammen mit Palma und Calvià zu den mallorquinischen Gemeinden mit dem höchsten Wasserverbrauch.

Auf der Spotify-Playlist «Song 4 Showering» hat die Hotelkette Barceló auf Mallorca 30 Songs von spanischen und internationalen Interpreten zusammengestellt, die jeweils nicht länger als vier Minuten dauern. Diese sollen den Gästen eine Orientierung bieten, wann es Zeit ist, die Dusche wieder zu verlassen – alles, um den Wasserverbrauch zu minimieren.

Teilweise ist die Polizei im Einsatz

Seit Anfang August gelten auch in vielen Gemeinden in Katalonien strenge Wassersparmassnahmen. Den Bäuerinnen und Bauern rund um Girona wird kein Wasser mehr zur Bewässerung der Felder zur Verfügung gestellt, auch die Parks in den betroffenen Gemeinden dürfen nicht mehr gewässert werden.

Industrieunternehmen und Einheimische sollen ihren Wasserverbrauch deutlich einschränken, das wird laut «NZZ» teilweise sogar von der Polizei überwacht. Wer in Begur an der Costa Brava mit einem frisch gefüllten Pool auffällt, muss mit Strafen von bis zu 3000 Euro rechnen. Ausserdem werden dort die Wasserzähler jede Woche überprüft und auf null gestellt.

(TN)