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Unwetter: So ist die Lage in Slowenien und Österreich
Nach den starken Regenfällen Ende vergangener Woche standen heute Morgen (7. August) weiterhin Gebiete in den Tälern der Flüsse Save, Drau und Mur unter Wasser, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete. In der Nacht zum Montag verzeichneten die Feuerwehren knapp 60 Einsätze, vor allem in der Umgebung der Städte Murska Sobota und Slovenj Gradec im Norden des Landes.
Schäden von über 500 Millionen Euro
Seit Freitag hatten anhaltende schwere Regenfälle Flüsse und Gewässer in Slowenien überlaufen lassen. Überschwemmungen und Erdrutsche richteten enorme Schäden an. Dörfer wurden evakuiert, Strassen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, an der Mur brach ein Damm.
Ministerpräsident Robert Golob schätzte den Gesamtschaden auf mehr als 500 Millionen Euro. Betroffen seien in zwei Dritteln des Landes vor allem die Strassen- und Energieinfrastruktur sowie Hunderte Wohngebäude.
Über den EU-Katastrophenschutzmechanismus beantragte Slowenien 30 Bagger, 30 Spezialfahrzeuge zur Regulierung von Wasserläufen sowie vorgefertigte Brücken von bis zu 40 Metern Länge. Von der Nato erbat das Land weitere Brücken sowie fünf schwere Militärhelikopter und 200 Soldaten für Schutz-, Rettungs- und Hilfsaufgaben.
Am Montag rechnete die slowenische Umweltagentur Arso mit nur noch wenigen Niederschlägen. Der Wasserstand der Mur begann am Sonntagabend bei Gornja Radgona an der Grenze zu Österreich zu sinken. Wegen der durchnässten Böden blieb jedoch noch die Gefahr von Erdrutschen bestehen.
Ein Todesopfer in Österreich
In Österreich waren unterdessen 5000 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt von Soldaten. Vor allem die Bundesländer Kärnten und Steiermark und teilweise auch das Burgenland waren vom Unwetter betroffen. In Zollfeld stürzte eine Person am Sonntag in den Hochwasser führenden Fluss Glan und konnte nur noch tot geborgen werden.
Dutzende Dutzend Häuser und Wohnungen mussten evakuiert werden, etwa in den Kärntner Gemeinden Brückl und Keutschach, weil Schlammlawinen durch das Abrutschen durchnässter Hänge drohten.
Betroffen von Unwettern sind zudem Kroatien, Polen, Tschechien und die Slowakei. Der steigende Wasserstand der 450 Kilometer langen Mur bereitet besondere Sorgen – nicht nur in Slowenien, sondern auch in Kroatien. Die Mur entspringt in Österreich, fliesst durch Slowenien und mündet in Kroatien in die Drau.
In Kroatien waren die Pegelstände der aus Slowenien kommenden Flüsse gestiegen. Als besonders gefährdet galt am Sonntagabend das Dorf Mursko Sredisce an der Mur unmittelbar an der Grenze zu Slowenien.