Here & There
«Unser All-Inclusive-Konzept hat sich stark weiterentwickelt»
Herr Calo, für 2022 haben Sie angekündigt, die Marke Club Med in der Deutschschweiz neu zu positionieren und das Team zu verstärken. Wie weit fortgeschritten ist dieser Plan?
Fabio Calo: Wir sind auf Kurs. Am 1. September 2022 haben wir unser Schweizer Team mit Ivan Rasovszky als Regional Sales Manager für die Deutschschweiz verstärkt. Damit reagierten wir auf den Aufschwung in der Reisebranche und die steigende Nachfrage der Kunden in der Deutschschweiz. Wir sind in unserem gesamten Netzwerk von 190 Partneragenturen sehr positiv empfangen worden. Unser Umsatz ist im Vergleich zu 2022 landesweit um 12 Prozent gestiegen.
Vor der Pandemie machten Deutschschweizer nur zehn Prozent der Schweizer Kundschaft aus. Kann man hier einen Aufwärtstrend feststellen?
Es ist in der Tat ein Aufwärtstrend erkennbar: wir beobachten einen Anstieg der Verkäufe um 14 Prozent im Vergleich mit 2022, wovon 31 Prozent von unseren B2B-Partnern stammen. Rund die Hälfte dieses Wachstums stammt von Neukunden.
Im Vergleich zur Romandie sind das immer noch tiefe Werte. Warum ist man in der Deutschschweiz skeptischer gegenüber «Clubferien»?
Ich denke, dass manche Vorurteile vielleicht von einem Bild beeinflusst sind, das nicht mehr der heutigen Realität entspricht. Ich möchte deshalb darauf hinweisen, dass sich unser 1950 lanciertes Konzept der «All-Inclusive»-Ferien stark weiterentwickelt hat. Wir haben unser Angebot seit dem Strategiewechsel im Jahr 2014 an die heutigen Erwartungen unserer Kunden angepasst. Heute gehören 97 Prozent unserer Resorts zur Premium-Kategorie und zur «Exclusive Collection», unserer Luxus-Kategorie. Die Leistungen sind hochwertiger geworden und richten sich an eine Premium-Klientel, die eine raffinierte Gastronomie, abwechslungsreiche Sportarten und qualitativ hochwertige Einrichtungen und Zimmer mit absolutem Komfort erwartet.
In unseren Resorts gibt es mehr als 120 Nationalitäten, was die Kommunikation in den meisten Sprachen erleichtert. Wir sind bestrebt, stets qualitativ hochwertige Dienstleistungen anzubieten und eine festliche, gesellige und kreative Umgebung zu bieten. Persönlich sind wir sehr überzeugt von dieser «Club Med-Erfahrung» und es ist nun sicher unsere Aufgabe, dass wir diese auch unseren Partnern – insbesondere auch in der Deutschschweiz – vermitteln können. Aus diesem Grund organisieren wir «Eductours» in unseren Resorts für unsere Partner. Dieses Jahr haben wir diese an Bord unserer Segelyacht Club Med 2 und in unserem Club Med Resort in Cefalù auf Sizilien durchgeführt.
In der Romandie verkaufen Sie viel über Reisebüros. Mit wem arbeiten Sie in der Deutschschweiz zusammen und wie sind die Bedingungen für Reisebüros?
Unser bevorzugter Partner ist Kuoni DER Touristik. Auf ihn entfallen 40 Prozent unseres indirekten Geschäftsvolumens in der Deutschschweiz. Darüber hinaus haben wir mit allen Netzwerken und unabhängigen Agenturen Partnerverträge auf der Basis einer indexierten Provision, die sich nach der Erzielung des Jahresumsatzes richtet, und einer Superprovision abgeschlossen. Alle unsere Partner haben Zugang zu unserem Online-Buchungstool CMTA in Deutsch und zu unserer B2B-Informationsplattform.
«Was wir sehr stark beobachten, ist eine Rückkehr der Frühbucher.»
Die Zielgruppe sind vor allem aktive Familien mit Kindern – Ist man auch ohne Nachwuchs gut aufgehoben im Club Med?
Selbstverständlich! Alle unsere Resorts sind auch für Paare, Alleinreisende oder Reisen im Freundeskreis geeignet. Einige unserer Resorts, wie Cefalu auf Sizilien und unsere Segelyacht Club Med 2, sind für Kinder erst ab acht Jahren zugänglich. Andere Resorts bieten keine Kinderbetreuung an und sind daher besonders bei erwachsenen Gästen mit Teenagern oder ohne Kinder beliebt. Die meisten unserer Resorts bieten zudem «Adults only»-Bereiche, in denen Erwachsene ruhige Momente ohne Kinder geniessen können.
Was sind die Club-Med-Reisetrends für dieses Jahr?
Beliebte Reiseziele in diesem Sommer sind die Türkei (mit unseren Resorts La Palmiye und Bodrum), Griechenland, Sizilien, Marokko und Spanien. Bei den Fernreisezielen sind Mauritius, die Dominikanische Republik, die Seychellen und die Malediven am beliebtesten. Wir sind wieder auf dem gleichen oder sogar höheren Buchungsniveau wie vor der Pandemie. Was wir sehr stark beobachten, ist eine Rückkehr der Frühbucher – insbesondere die Schulferien im Herbst und vor allem in Winter sind sehr gut gebucht.
Gibt es einen Unterschied im Buchungsverhalten zwischen der Deutschschweiz und der Romandie?
Der grosse Unterschied zeigt sich im Winter: Während es unsere Deutschschweizer Kunden primär nach St. Moritz zieht, sind in den anderen Landesteilen die französischen und die italienischen Alpen sehr beliebt. Bei den Fernreisezielen herrscht grössere Einigkeit: Im Winter sind der Indische Ozean und die Karibik Trumpf.
Welche Neuheiten gibt es im Portfolio von Club Med?
Zu den Neuheiten gehört unser 2022 eröffnetes Resort Magna Marbella in Spanien. Dieses Jahr haben wir unsere Segelyacht Club Med 2 eingeweiht, ein einzigartiges Fünf-Mast-Segelschiff mit 184 Kabinen, zwei komplett renovierten Restaurants, neuen Teakdecks und Segeln. Sie steht für eine Zeit, in der Kreuzfahrten noch für Luxus, persönlichen Service und Genuss standen. In Griechenland haben wir neue Suiten und neue Dienstleistungen wie das SPA, die Schaffung neuer Sportmöglichkeiten mit Paddelfeldern und einer Palapa für Yoga geschaffen. In Marrakesch haben wir den Bereich der Exclusive Collection und unsere Suiten komplett renoviert: in Kürze eröffnen wir dort einen neuen Familienbereich. In der Türkei planen wir die Einrichtung eines Exclusive Collection-Bereichs, um die Premium-Luxus-Erwartungen unserer Gäste zu erfüllen.
Weitere Infos: www.clubmed.ch