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Auf einen Sprung in die Seine
Gregor WaserMomentan pendelt Frédéric Meyer oft zwischen Mailand und Zürich. Der Italien- und Schweiz-Direktor von Atout France leitet zwei Teams und jenes in Zürich ist seit einigen Monaten neu zusammengestellt. Den Lead des sechsköpfigen Teams in Zürich hat Clotilde Baville und aktuell gibt es zahlreiche Projekt zu besprechen.
Der Sommer 2023 ist überaus gut gebucht. Ob man an den beliebten Touristenspots noch Platz finde, möchte Travelnews wissen. «In der Hochsaison wird es zunehmend schwieriger, noch freie Hotelbetten zu finden. Ich empfehle die Vor- und Nachsaison, auch für die Monate April, Mai, Juni, September und Oktober gibt es schliesslich viele gute Gründe, nach Frankreich zu reisen». Entsprechend lautet eines der aktuellen Projekte der Atout-France-Équipe in Zürich, die Nebensaisons zu bewerben.
26 Prozent Plus aus der Schweiz
Der Frankreich-Boom nach der Pandemie ist enorm. Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres hat Frankreich mit 3,9 Milliarden Euro um 20 Prozent höhere touristische Einkünfte erzielt als im Vergleichsjahr 2019. Die Einnahmen aus der Schweiz seien sogar um 26 Prozent angewachsen, unterstreicht Frédéric Meyer die Bedeutung des Schweizer Marktes.
Weitere Projekte, die Atout France in der Schweiz vorantreibt: die Bewerbung von Korsika sowie das «grüne Frankreich». Verschiedene Partnerkampagnen laufen für die Mittelmeer-Insel, etwa mit Expedia, Hotelplan, Lastminute. Und für die Bewerbung nachhaltiger Reisen nach Frankreich mit dem TGV-Lyria und CFF hat Atout France in diesem Jahr die Präsenz in den grossen Schweizer Bahnhöfen gesucht. Doch nicht nur um die Anreise dreht sich das Thema «grünes Frankreich», auch viele neue, lokale Angebote sind auszumachen; zum Beispiel eine achttägige Schlössertour mit dem Velo im Loire-Tal.
Grün sollen auch die Olympischen Spiele im nächsten Jahr ausfallen. «Nur gerade drei neue Sportstätten müssen gebaut werden, ansonsten kann in Paris eine bestehende oder renovierte Infrastruktur genutzt werden», sagt Meyer, «wir möchten an den Olympischen Spielen einen Tourismus, der Nachhaltigkeit und Innovation in Einklang bringt».
Bald Flussbäder entlang der Seine?
Ein ehrgeiziger Plan in Paris lautet zudem, das Schwimmen in der Seine zu ermöglichen. Dabei schwärmt Frédéric Meyer von den Schwimmmöglichkeiten in der Limmat und den zahlreichen Flusssbädern, über die Zürich verfügt und sagt, wie toll es wäre, wenn dies bald auch in Paris möglich seine könnte.
Laut dem Pariser Bürgermeisteramt gibt es einige bauliche Hürden zu meistern, es geht um Auffangbecken und die Regulierung des Regenwassers, um die Sauberkeit zu gewährleisten. Der französische Staat hat hierfür eigens 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt.
Zum jetzigen Zeitpunkt gewiss ist, dass die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele auf der Seine stattfinden wird mit erwarteten 600'000 Zuschauern entlang dem Ufer. Gegen 3,5 Milliarden TV-Zuschauer dürften die Spiele verfolgen und dabei auch von den schönen Bildern und Reizen Frankreichs inspiriert werden. Zudem werden voraussichtlich über 30 Millionen Eintrittstickets an die einzelnen Sportevents verkauft. «Für uns sind die Olympischen Spiele eine tolle Gelegenheit, Frankreich zu präsentieren», freut sich Frédéric Meyer jetzt schon auf den Grossanlass.