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Auf diesen Spitzenplatz hätte Punta Cunta gut verzichten können: An keinem anderen beliebten Ferienort ist das Krankheitsrisiko so hoch wie hier. Bild: Adobe Stock

Diese Ferienorte bergen die grösste Krankheitsgefahr

In den Ferien an einer Traumdestination krank im Bett zu liegen, ist das Letzte, was man als Reisender brauchen kann. Ein neuer Index der Wirtschaftsplattform «Forbes Advisor» zeigt auf, an welchen beliebten Reisezielen das Krankheitsrisiko am höchsten ist.

Da hilft der schönste Sandstrand, der einladenste Pool und das vielseitigste Hotelbuffet nichts mehr: Wenn man in den Ferien krank im Bett liegt, wird alles andere zur Nebensache. Schlimmstenfalls muss man sogar ins Spital. Denn neben harmlosen Magenverstimmungen kann es Reisende auch wirklich hart treffen. Salmonellen-Vergiftungen oder Malaria sind keine Seltenheit. Nun hat eine Studie von «Forbes Advisor» ergeben, in welchen Reisezielen weltweit das Krankheitsrisiko besonders hoch ist.

Für den «Holiday Sickness Index 2023» wurden etwa 2,4 Millionen Beiträge in beliebten Reiseforen auf Stichwörter wie «Salmonellen», «E-Coli» und «Lebensmittelvergiftung» hin untersucht. Dann glichen die Studienautoren die Ergebnisse mit den empfohlenen Impfungen oder Auffrischungen sowie dem Malariarisiko für das Reiseziel laut des britischen Gesundheitsministeriums ab. Da eine der häufigsten Ursachen für Krankheiten in den Ferien verunreinigtes Wasser ist, wurde zudem die Empfehlung des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bezüglich des lokalen Leitungswassers aufgenommen.

Das Ergebnis ist laut «Travelbook» ein Ranking, in dem die Reiseziele mit dem höchsten Krankheitsrisiko in einer Skala von 0 bis 100 aufgelistet wurden. Je höher die Punktzahl, desto wahrscheinlicher ist es, dass Touristinnen und Touristen krank werden. An diesen Reisezielen ist das Krankheitsrisiko weltweit am höchsten:

1. Punta Cana

Punta Cana in der Dominikanischen Republik landet auf dem unrühmlichen ersten Platz mit einer Punktzahl von gut 90. Laut der Analyse klagen fast zehn Prozent aller Reisenden über Ferienkrankheiten. Fachleute warnen unter anderem vor diversen durch Mücken übertragbare Krankheiten, etwa Malaria, Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber und dem Zika-Virus. Zur Vorbeugung von Malaria werden spezielle Tabletten empfohlen. Das Leitungswasser sollte hier in keinem Fall getrunken werden.

Verunreinigtes Leitungswasser und mehrere von Mücken übertragbare Krankheiten sind in Punta Cana die grössten Risiken. Bild: Adobe Stock

2. Sharm El Sheikh

Ebenfalls beliebt bei Schweizerinnen und Schweizern ist das Reiseziel auf Platz 2 im Index: das ägyptische Sharm El Sheikh, das vor allem für verschiedene Tauchresorts und All-Inclusive-Hotels bekannt ist. Hier besteht zwar kein Malariarisiko, dafür ist eine Magen-Darm-Erkrankung umso wahrscheinlicher. Laut dem Index klagen beispielsweise fast elf Prozent der Reisenden über Lebensmittelvergiftungen. Als Infektionsquellen in Ägypten gelten vor allem Leitungswasser, roh verzehrtes Obst und Gemüse sowie nicht durchgegartes Rind- und Schafsfleisch.

In Sharm El Sheikh besteht eine erhöhte Gefahr von Magen-Darm-Erkrankungen und Lebensmittelvergiftungen. Bild: Adobe Stock

3. Sal (Kapverden)

Die Insel Sal ist eine der beliebtesten Inseln der Kapverden. Sie bietet kristallklares Wasser und 350 Sonnentage im Jahr! Doch die können nicht alle Gäste geniessen. Denn mehr als elf Prozent der Reisenden klagen laut des Index über Krankheiten. Häufig dokumentiert sind Durchfallerkrankungen. Deswegen sollte man auf Leitungswasser verzichten. Zudem wird empfohlen, Tabletten gegen Malaria einzunehmen. Auch mit dem Dengue-Fieber und dem Zika-Virus können sich Reisende infizieren.

Auf der kapverdischen Insel Sal kommen vor allem Durchfallerkrankungen häufig vor. Bild: Adobe Stock

4. Playa del Carmen

Mexiko belegt sowohl den vierten als auch den fünften Platz in dem Krankheits-Index. Playa del Carmen schneidet etwas schlechter ab, weil Reisende hier in mehr Beiträgen über Krankheiten schreiben. Es besteht im ganzen Land das Risiko von mehreren durch Mücken übertragbare Krankheiten, wie etwa Malaria, Dengue-Fieber und dem Zika-Virus. Fachleute empfehlen für Mexiko fünf Impfungen. Leitungswasser sollten Reisende im ganzen Land nicht trinken.

Im Krankheits-Index sind mehrere Reiseziele in Mexiko vertreten. In Playa del Carmen besteht das grösste Krankheitsrisiko. Bild: Adobe Stock

5. Cabo San Lucas

Wie auch in Playa del Carmen sollten Touristinnen und Touristen in Cabo San Lucas keinesfalls das Leitungswasser trinken. Neben den Durchfallerkrankungen könne so auch eine Erkrankung mit Leptospirose umgangen werden: Die bakterielle Infektion wird vereinzelt durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen und kann in seltenen Fällen auch zu schwerwiegenderen Symptomen an Leber und Nieren führen.

Cabo San Lucas in Mexiko: Wer hier kein Leitungswasser trinkt, hat gute Chancen, in den Ferien gesund zu bleiben. Bild: Adobe Stock

Im Ranking tauchen auch europäische Reiseziele mit einer erhöhten Krankheitsgefahr auf. Hier ist das Risiko allerdings deutlich kleiner, krank im Bett zu landen als an den oben erwähnten Destinationen. Am schlechtesten schneidet Benidorm an der spanischen Costa Blanca ab. Von den rund 52'000 Beiträgen in Reiseforen klagen 4,5 Prozent über Lebensmittelvergiftungen und andere Krankheiten. Auf den weiteren Plätzen folgen London, der Sonnenstrand in Bulgarien, Paris und Teneriffa.

Benidorm an der spanischen Costa Blanca schneidet von den europäischen Reisezielen am schlechtesten ab. Bild: Adobe Stock

Fazit: Wer gesunden Menschenverstand walten lässt, sich an sämtliche Impfempfehlungen hält und kein Leitungswasser trinkt, hat generell gute Chancen, die Ferien unbeschadet zu überstehen.

(RSU)