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Wo kann die Queer-Community sicher Ferien machen? Ein neues Ranking klärt auf. Bild: Adobe Stock

Das sind die sichersten Reiseziele für die Queer-Community

Der «Gay Travel Index» zeigt auf, wo die LGBTIQ-Community bedenkenlos Ferien machen kann und in welchen Ländern Gefahren lauern. Im neu veröffentlichten Ranking ist Malta auf dem Spitzenplatz. Grösste Aufsteigerin ist die Schweiz.

In welchen Ländern wird Toleranz gegenüber queeren Menschen gross geschrieben? Und wohin sollte die LGBTIQ-Community aufgrund der lokalen Gesetze und Lebensbedingungen lieber nicht reisen? Diese Fragen beantwortet der «Gay Travel Index» von Spartacus, einer Marke für die internationale LGBTIQ-Reise-Community. Eben ist das neuste Ranking erschienen. Für dieses hat Spartacus über 200 Länder und Regionen auf 17 Kriterien geprüft. Der Bewertungskatalog umfasst beispielsweise Antidiskriminierungsgesetze, Adoptionsrechte und Verfolgung. Ein Kriterium ist auch die umstrittene Konversionstherapie.

«Am Herzen liegen uns sowohl die Sicherheit der queeren Menschen im jeweiligen Land, als auch die Erhöhung der Sichtbarkeit von Missständen», schreibt Spartacus in einer Mitteilung. «Wir sind überzeugt davon, dass es Reisende gibt, die sich für Länder entscheiden, in denen die Community ein akzeptierter und geliebter Teil der Gesellschaft ist.» Ebenso gebe es aber auch Menschen, die bewusst eine Reise in ein Land auf sich nehmen wollen, um mit der unterdrückten örtlichen Queer-Community in einen Dialog treten können. Der Index wolle beiden Haltungen eine valide Bewertungsgrundlage für eine Entscheidung bieten.

Malta an der Spitze

Zum ersten Mal überhaupt schneidet die Mittelmeerinsel Malta im «Gay Travel Index» am besten ab. Sie kann sich neu mit dem Titel «tolerantestes Land der Welt» schmücken – zumindest, was die Queer-Community betrifft. Am meisten Boden gut gemacht hat seit der letzten Erhebung 2021 die Schweiz. Damals lag sie noch auf Rang 14. Jetzt taucht sie zusammen mit dem bisherigen Spitzenreiter Kanada auf Platz 2 des Rankings auf. Das hängt vor allem damit zusammen, dass im vergangenen Jahr die «Ehe für alle» eingeführt worden ist.

Auf dem vierten Platz liegen gemeinsam Australien, Dänemark, Neuseeland, Portugal und Uruguay. Nicht mehr in den Top 10 zu finden, sind Staaten wie Schweden, die Niederlande und Belgien, die in früheren Jahren noch als Vorzeigeländer für die Queer-Community galten. Das hat mit den Bewertungskriterien zu tun, die laufend angepasst werden. Bei den genannten Ländern haben sich diese negativ auf den Punktestand ausgewirkt.

Als mit Abstand bestes asiatisches Land steht Taiwan da (Platz 13). Vom afrikanischen Kontinent schneidet Südafrika (Platz 35) am besten ab. Genau gleich gut klassiert sind auch die USA. Durch die Vereinigten Staaten zieht sich traditionell ein Graben – zwischen sehr aufgeschlossenen und äusserst konservativen Staaten, was den Umgang mit queeren Menschen betrifft.

Die Mittelmeerinsel Malta schneidet im «Gay Travel Index» am besten ab. Bild: Adobe Stock

Asiatische und afrikanische Länder am Schluss der Rangliste

Am unteren Ende des Rankings stehen Staaten, in denen Homosexuelle stark diskriminiert und verfolgt werden. In 15 Ländern, die ganz oder teilweise muslimisch geprägt sind, droht gleichgeschlechtlich veranlagten Menschen bis heute die Todesstrafe. Zu den gefährlichsten Ländern für Homosexuelle gehören laut «Gay Travel Index» unter anderem Saudi-Arabien Iran, Somalia und Afghanistan, aber auch Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Als schwierige Reiseziele betrachtet der Index auch einige touristisch wichtige Länder wie Ägypten (Platz 191), Tansania, Marokko und Jamaika (gemeinsam auf Platz 177). Hier müssen Homosexuelle nicht nur mit einer feindlichen Grundstimmung rechnen, sondern auch mit Gefängnis.

(RSU)