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Valldemossa im Nordwesten Mallorcas präsentiert sich in winterlichem Kleid. Zeitweise fiel wegen der Unwetter der Strom aus. Bild: Facebook

Schnee, Regen und Sturm: Mallorca im Ausnahmezustand

Die Regierung der Baleareninsel Mallorca appelliert an die Bevölkerung, heute Dienstag wenn möglich zu Hause zu bleiben. Es gelten Wetterwarnungen wegen Schnee, starkem Wind und hoher Wellen.

Während viele Skigebiete in der Schweiz den Schnee fast zusammenkratzen müssen, um fahrbare Skipisten zu präparieren, erlebt die Mittelmeerinsel Mallorca historische Schneefälle. Auf den Bergen der Serra de Tramuntana – der höchste ist gut 1400 Meter hoch – liegt laut dem «Diario de Mallorca» bis zu 2,5 Meter Schnee. Sogar auf Meereshöhe in Cala Santanyí, Cala Llombards und Cala Figuera war auf Bildern eine dünne Schneedecke zu sehen. Das Sturmtief «Juliette» hat Mallorca fest im Griff.

Starke Schneefälle, anhaltender Regen, heftige Sturmböen und hoher Wellengang haben eine Gefahrenlage geschaffen, die die Regierung der Baleareninsel zu eindringlichen Warnungen veranlasst hat. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen ihre Wohnungen und Häuser mindestens bis Dienstagmittag nur dann verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. «Andernfalls könnte es sehr heikel werden», warnten die Behörden am Montagabend.

Befürchtet werden unter anderem grossflächige Überschwemmungen. Dort, wo es nicht schneit, regnet es auf Mallorca seit gestern Montagmorgen praktisch ununterbrochen. Mancherorts wie etwa in Pollença sind seither über 200 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen. Mindestens sieben Sturzbäche sind bereits über die Ufer getreten – eine Gefahr für Autofahrer. Derzeit sind knapp 15 Strassen auf der Insel gesperrt. Vielerorts sind Keller und Garagen überschwemmt.

An mehreren Orten fiel der Strom aus

Hinzu kommen Sturmböen mit Spitzen-Geschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde an der Nordküste und in der Serra de Tramuntana. Feuerwehr und Notrufzentrale melden verschiedentlich eingestürzte Bäume. An der Nordküste der Insel können die Wellen über acht Meter hoch werden. Die Fährverbindungen sind weitgehend eingestellt, die Fischerei ruht.

In verschiedenen Gemeinden – unter anderem in Felanitx, Valldemossa und Port d'Alcúdia – ist es zu Stromausfällen gekommen. Wie die «Mallorca Zeitung» berichtet, mussten die Rettungskräfte auf Mallorca wegen diverser Vorfälle schon rund 150 Mal ausrücken. Die Balearen-Regierung hat für heute Dienstag sämtliche Feierlichkeiten für den Balearen-Tag vom 1. März abgesagt. Die allermeisten Schulen sind wegen eines Brückentages ohnehin geschlossen.

(RSU)