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Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourismus, freut sich über die Rückkehr europäischer Gäste und der sich ab Sommer 2023 abzeichnenden Rückkehr der asiatischen Gäste - anlässlich der Jahresmedienkonferenz im Globus Roof Garden in Zürich.. Bild: TN

Logiernächte Schweiz 2022: nur drei Prozent hinter 2019

Die Anzahl Logiernächte in Schweizer Hotels hat 2022 nahezu das Vorpandemie-Niveau erreicht. Über eine Million Übernachtungen von chinesischen Touristen fehlen aber noch.

Bloss noch ein Minus von 3,3 Prozent verzeichnet die Schweizer Hotellerie im Jahr 2022, verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Einzig die Jahre 2018 und 2019 waren historisch gesehen besser als 2022. Die Krise scheint mehrheitlich vorbei. Corona, Krieg in der Ukraine, Energieengpässe und Fachkräftemangel haben sich nicht negativ in den Gesamtzahlen von total 38,2 Millionen Logiernächte niedergeschlagen.

Der genauere Blick zeigt aber, die Erholung erfolgt geografisch sehr unterschiedlich. Das Plus bei einheimischen Gästen beträgt 17,5 Prozent. Dies entschärft das Minus aus Europa von 9,5 Prozent und vor allem das weiterhin hohe Minus aus den Fernmärkten von 35,1 Prozent. 1,3 Millionen Übernachtungen fehlen alleine aus China (- 89,3), aber auch das Minus aus Japan (-78,6%), Korea (- 65,3%) und Indien (- 52%) ist vorerst noch gross.

Martin Nydegger, Direktor ST, zog heute an der Jahresmedienkonferenz 2023 gemeinsam mit den Partnern Bundesamt für Statistik (BFS) sowie HotellerieSuisse Bilanz über das letzte Jahr und zeigte auf, wie der Schweizer Tourismus 2023 unterwegs ist.

Aus Europa sorgt Frankreich für ein Plus

Erneut sorgen einheimische Gäste für viel Betrieb in den Schweizer Ferienorten. Im Jahr 2022 konnten gut 21 Mio. Logiernächte (LN) und ein eindrückliches Plus von 17.5 % verbucht werden – und dies im Vergleich zu 2019, dem letzten «normalen» Jahr vor der Pandemie, das schon als Rekordjahr in die Geschichte eingegangen war. Aus Europa sorgt Frankreich für Freude bei den Schweizer Hotels mit 1.3 Mio. LN und einem Plus (+2.8 %) im Vergleich zu 2019. Die restlichen gewichtigen Nahmärkte wie die Benelux-Staaten (-3.4 %), Deutschland (-7.8 %) und Italien (-8 %) sind praktisch schon wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Sorgen bereitet nach wie vor insbesondere das Vereinigte Königreich (-16.8 %), wo Herausforderungen wie der Brexit, Wirtschaftskrise und Rekordinflation die Erholung noch deutlich verlangsamen.

Reisende aus Südostasien (-3.2 %) sowie aus den Golfstaaten (-5 %), aber auch aus Nordamerika (-8.1 %) waren 2022 schon wieder zahlreich im Land und bereiteten so die Rückkehr der Fernmärkte vor. «Ich freue mich vor allem über den neuen Treibermarkt Südostasien», so Martin Nydegger begeistert. «Gäste aus Ländern wie Singapur, Thailand, Indonesien und Malaysia entdecken im Moment grad mit grosser Begeisterung die Schweiz – wir werden dort in den nächsten Jahren noch einen richtigen Boom erleben».

2023 rechnet Martin Nydegger mit einer Rückkehr der asiatischen Gäste, wenn auch in anderer Form: «Ab Sommer 2023 werden die chinesischen Gäste zurückkommen. Vermehrt aber in kleineren Gruppen oder als Individualgäste, dafür mit längerer Aufenthaltsdauer und vermehrt mit Erlebnissen in der Natur. In diese Richtung möchten wir die chinesischen Gäste auch lenken.»

Fokus auf Nachhaltigkeit


Das Programm «Swisstainable» erfasst unter der Leitung des Schweizer Tourismus-Verbands (STV) nun beinahe flächendeckend die ganze Schweizer Tourismusbranche. Ziel für das Jahr 2023 sind 2500 teilnehmende Akteure und Betriebe. Immer zahlreicher sind auch die buchbaren nachhaltigen Tourismusangebote, weshalb das Marketing von ST sich stark darauf ausrichten wird. So liegt der Fokus der weltweiten Kampagnen von ST dieses Jahr auf dem öffentlichen Verkehr und der Grand Train Tour of Switzerland. Dafür wird ST-Markenbotschafter Roger Federer ab April weltweit werben.

In der Swisstainable Bewegung, koordiniert durch das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit des STV, engagiert sich die ganze Tourismusbanche. ST unterstützt die Bewegung mit einer positiven und inspirierenden Kommunikationsoffensive. Damit schafft ST Aufmerksamkeit für nachhaltige touristische Angebote und sorgt dafür, dass die Schweiz als nachhaltigstes Reiseland wahrgenommen wird.

(GWA)