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Amsterdam verbietet das Kiffen auf der Strasse
Ab Mitte Mai darf in der Altstadt von Amsterdam kein Joint mehr auf der Strasse geraucht werden. Das teilte die Stadtverwaltung mit. Das Verbot sei eine Massnahme gegen Probleme, die durch den Massentourismus ausgelöst würden. Durch das öffentliche Kifferverbot soll das Stadtviertel lebenswerter werden. Anwohnende klagen seit Jahren über saufende, grölende und kiffende Menschen auf den Strassen. Touristinnen und Touristen würden auch Strassendealer anziehen, die wiederum für Kriminalität sorgten, so die Stadt.
Die sogenannten Coffeeshops, in denen auch Gäste aus dem Ausland kleine Mengen Haschisch und Marihuana kaufen können, sind eine grosse Attraktion von Amsterdam. Bisher durften die Joints auch in der Öffentlichkeit geraucht werden. Die Stadt denkt jetzt ebenfalls darüber nach, ob sie den Verkauf in den Coffeeshops zwischen 16 und 1 Uhr einschränken kann.
Die neuen Regeln gehören zu einem ganzen Paket von Massnahmen gegen Probleme durch den Massentourismus. Gastrobetriebe im berühmten Rotlichtviertel, den «Wallen», sollen ab 1 Uhr keine Gäste mehr empfangen dürfen. Zudem sollen Prostituierte früher aufhören müssen. Die Stadtverwaltung sieht vor, dass die Sexarbeiterinnen ihre Fenster bereits um 3 Uhr nachts schliessen müssen statt wie bis jetzt um 6 Uhr.
2023 werden in Amsterdam über 18 Millionen Besuchende erwartet. Damit werde die selbst gesetzte Grenze von 20 Millionen Gästen fast erreicht, erklärte die Gemeinde. Amsterdam hat 900'000 Einwohnerinnen und Einwohner.