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Mit einer Reihe von Massnahmen will die Stadtregierung die Party-Exzesse an der Khao San Road in den Griff bekommen. Bild: Adobe Stock

Lärm-Situation an der Khao San Road läuft aus dem Ruder

Beim Backpacker-Hotspot in der thailändischen Hauptstadt Bangkok häufen sich Lärmbeschwerden von Anwohnenden. Jetzt greift die Stadtregierung durch. Sie fordert die Lokale auf, Massnahmen zu ergreifen.

Die Khao San Road gilt als bekannteste Backpacker-Strasse der Welt. Für viele Toustinnen und Touristen, die mit dem Rucksack unterwegs sind, ist sie die erste Anlaufstelle in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Das bedeutet: Zahlreiche - vor allem junge - Menschen vergnügen sich auf engem Raum und wollen weit weg von zu Hause Party machen. Der Lärmpegel ist entsprechend hoch: Aus den Musikboxen der Lokale wummern laute Bässe - und auch das angeheiterte Partyvolk nimmt kaum Rücksicht auf die Einheimischen, die in diesem Gebiet wohnen und arbeiten.

Viele Anwohnende haben diesem Treiben zuletzt nicht mehr tatenlos zugeschaut. Bei der Bangkok Metropolitan Administration (BMA) gehen seit dem Herbst regelmässig Beschwerden wegen lauter Lärmbelästigung ein. Jetzt zieht die Stadtregierung die Zügel an. Die Quartierbevölkerung soll dank konkreter Massnahmen wieder ruhiger schlafen können.

Lokale müssen ihre Musikanlagen runterdrehen

Die Unternehmen an der Khao San Road haben 15 Tage Zeit, um den Lärm zu drosseln. Diese Anordung erliess die BMA nach einer Sitzung mit dem örtlichen Gewerbeverband, Vertretern der umliegenden Quartiere, hochrangigen Polizeibeamten und Verantwortlichen anderer Behörden. Sechs Betriebe wurden beim Treffen besonders an den Pranger gestellt. Diese haben laut der «Bangkok Post» Konzerte veranstaltet, bei denen die Lautstärke in einem gesundheitsgefährdenden Bereich gewesen sei.

Die Liste der Massnahmen, die bis in zwei Wochen umgesetzt sein müssen, ist lang. Unter anderem darf der durchschnittliche Lärmpegel während der Geschäftszeiten 90 Dezibel nicht überschreiten - das entspricht in etwa lautem Lärm auf einer Hauptverkehrsachse. Als neuen Grenzwert, der zu keiner Zeit überschritten werden darf, geben die Behörden 110 Dezibel vor.

Weiter müssen die Betriebe Schallmessgeräte installieren und die entsprechenden Werte auf Bildschirmen anzeigen. Dadurch sollen die Besucherinnen und Besucher jederzeit über den Lärmpegel informiert sein. Für Lokale, die Musikkonzerte veranstalten, ist künftig vorgeschrieben, dass ihre Räume über schalldichte und vibrationsfeste Wände verfügen.

Stadtregierung droht mit drastischen Strafen

Lokale, die sich nicht an die Vorgaben halten, müssen mit happigen Konsequenzen rechnen. Die BMA hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen Betriebe einzuleiten, die den Schallpegel innerhalb der 15-Tage-Frist nicht reduzieren. Was das konkret bedeutet, haben die Behörden noch nicht bekannt gegeben. Angesichts ihrer drastischen Wortwahl, dürften aber auch Lokalschliessungen nicht ausgeschlossen sein.

Bereits vor gut vier Jahren war die Khao San Road wegen einer grossen «Säuberungsaktion» der Stadtregierung in den Schlagzeilen. Damals vertrieb die BMA mehr als 200 Strassenhändler vom Backpacker-Hotspot. Gegen diese Massnahme regte sich unerwartet viel Protest. Dies dürfte auch diesmal nicht anders sein.

(RSU)