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China gibt die Null-Covid-Politik auf. Bald dürften am Pudong in Schanghai auch wieder mehr internationale Touristen zu sehen sein. Bild: Ferdinand Feng

China lockert Einreise

Am 8. Januar 2023 fällt die Quarantäne-Pflicht für Einreisende. Neu reicht ein negativer Covid-Test, um ins Land zu gelangen.

Wie die Gesundheitskommission Pekings mitteilt, wird die Gefahrenstufe des Coronavirus ab dem 8. Januar 2023 herabgesenkt. Damit einhergehend müssen Reisende nach ihrer Ankunft keine Hotel-Quarantäne mehr über sich ergehen lassen.

Zuletzt wurden Reisende noch für mindestens fünf Tage in einem Hotelzimmer isoliert und streng überwacht. Zeitweise war sogar eine Einreise-Quarantäne von 21 Tagen vorgeschrieben gewesen. Künftig müssen Reisende nach Angaben der Kommission nur noch einen negativen Corona-Test vor dem Abflug nach China vorlegen. Weitere Tests nach der Ankunft sollen entfallen.

Schrittweise sollen auch Chinesen wieder mehr internationale Reisen unternehmen dürfen. Während der Pandemie hatte die Regierung Reisemöglichkeiten ins Ausland für die eigenen Landsleute stark eingeschränkt. China hatte am 7. Dezember nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Massentests und anderen strengen Massnahmen ein abruptes Ende seiner Null-Covid-Politik verkündet. Die Aufhebung der Einreise-Quarantäne ist nun eine weitere Lockerung.

Fragwürdiger Zeitpunkt

Die Kehrtwende in der Corona-Politik wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch sahen Experten den Grund vor allem darin, dass die strikten Massnahmen angesichts der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr durchgehalten werden konnten. Auch belasteten die Beschränkungen die zweitgrösste Volkswirtschaft zunehmend.

Mit dem Ende fast aller Massnahmen verbreitet sich das Virus in China nun rasend schnell. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Krankenhäuser sind überfüllt und viele Krematorien können die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern. Hochrechnungen von Experten zufolge muss mit Hunderttausenden von Toten gerechnet werden.

(nau.ch)