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Die Silvretta Therme in Ischgl hat eröffnet. Bild: Stefan Kürzi

Neue Silvretta Therme in Ischgl

Am 8. Dezember 2022 nahm nach dreijähriger Bauzeit die Silvretta Therme Ischgl ihren Betrieb auf. Bereits in der Planungsphase setzte man vorausschauend einen Fokus auf eine energiesparsame Bauweise. Eine wichtige Rolle spielten dabei Unternehmen aus der Schweiz.

Das Gebäude der Silvretta Therme Ischgl sei so nachhaltig und energiesparend wie möglich geplant und errichtet worden. «Diesen Grundsatzentscheid haben wir lange vor den aktuellen Energiefragen getroffen und uns damit auch für höhere Investitionen in nachhaltige Energiekreisläufe entschieden», sagen Markus Walser und Günther Zangerl, die Vorstände der Silvrettaseilbahn AG, die Bauherrin und Betreiberin der neuen Therme ist.

Nachhaltiges Bauen als Grundhaltung

Die Silvretta Therme verfügt neben der eigentlichen Thermen- und Saunalandschaft über eine umlaufende Eisbahn, einen modernen Wellnessbereich, ein volldigitalisiertes Fitnesscenter sowie einen grossen Saal für Veranstaltungen. Erklärtes Ziel war es, den Gebäudekomplex, der eine Kubatur von ca. 75’000 m³ aufweist, weitgehend mit einem fossilfreien Heizungssystem zu realisieren. Zudem wurde konsequent auf eine maximale Dämmung sowie eine umfassende Installation von Wärmerückgewinnungsanlagen geachtet. Ebenso verzichtete man rund um den Bau der Eisbahn bewusst auf Materialien, wie Ammoniak, das aktuell noch in vielen vergleichbaren Anlagen verwendet wird. Stattdessen setzen die Betreiber auf eine CO₂-Kälteanlage – auch, wenn das bei Errichtung noch als unwirtschaftlich galt. Der Vorteil: Diese Technik stellt sowohl Kälte für die Eisfläche als auch Wärme auf hohem Temperaturniveau bereit, was sich bei den Betriebskosten positiv bemerkbar macht.

Der Innenbereich der Therme. Bild: Stefan Kürzi

Firmen aus Bern und Zürich beteiligt

Bei dem Bau setzte die Silvrettaseilbahn AG auf mehrere Schweizer Unternehmen. So stammt das Wärmepumpsystem von der Firma CTA AG aus Münsingen im Kanton Bern. Mit Ausnahme der Freibecken wird das gesamte Gebäude mit Erdwärme beheizt. Dafür wurde eigens eine Erdsondenanlage (mit 37 Stück Erdsonden zu je 290 Laufmeter) installiert. Mit Blick auf die angespannte internationale Lage rund um die Energiethematik prüfen die Betreiber weitere Einsparungspotentiale, um – falls notwendig – ein solidarisches Handeln im Gleichschritt mit anderen Industrie- und Wirtschaftssektoren sicherstellen zu können.

Die Technik hinter dem dynamischen Preissystem, das in der Silvretta Therme Ischgl zum Einsatz kommt, stammt ebenfalls aus der Schweiz: von Pricenow aus dem Kandertal im Berner Oberland. Das Start-up arbeitet auf diesem Gebiet bereits mit mehreren Bergbahnen in der Schweiz zusammen. Beim automatischen Türsystem kam mit der Dormkaba AG aus Wetzikon ein weiteres Unternehmen aus der Schweiz zum Zuge.

Die Silvretta Therme in Ischgl startet Probebetrieb mit günstigen Testtarifen. Bild: Silvretta Therme

Von der Therme profitieren auch Gäste aus Samnaun

«Mit der Therme kann die Ferienregion ihre Position als Ganzjahresdestination noch mehr stärken. Davon profitieren letztlich auch die Gäste in Samnaun», sagt Bernhard Aeschbacher, Co-Direktor der Ferienregion Samnaun. Die Seilbahnen in Ischgl und Samnaun werden im Sommer 2023 rund einen Monat länger, nämlich bis 15. Oktober 2023, in Betrieb sein.

Die Silvrettaseilbahn AG investierte rund 75 Millionen Euro in das Projekt, womit rund 80 ganzjährige Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden. Die Silvretta Therme Ischgl soll ein Vorzeigeprojekt für die Kombination von aussergewöhnlicher Architektur und zukunftsgerichteter Denkhaltung sein. Ein Ort mit Fokus auf Gesundheit, Sport, Entspannung und Zusammenkommen, wie die Verantwortlichen betonen.

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(TN)