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Thailand lässt sich in diesen Wochen ganz anders erleben, man habe die Strände praktisch für sich alleine, sagt Tourasia-Chef Stephan Roemer. Bild: Adoobe Stock / HO

«Thailand war noch nie so attraktiv wie jetzt»

Dominik Buholzer

Thailand zählt zu den beliebtesten Destinationen von Schweizerinnen und Schweizern. Derzeit lohnen sich Reisen ins das Land des Lächelns ganz besonders, nicht nur wegen den günstigen Preisen, wie Tourasia-Chef Stephan Roemer erklärt. 

Stephan Roemer, wenn ich dem Winter hierzulande entfliehen möchte und mich kurzfristig entschliesse, nach Thailand zu gehen: Finde ich dann noch was?

Klar, wann möchten Sie gehen?

Sagen wir über die Feiertage.

Gut. In Thailand finden wir auf jeden Fall eine tolle Unterkunft für Sie. Nicht ganz so einfach wird es, noch eine günstige Flugverbindung zu bekommen. Das Flugangebot ist noch nicht auf dem Niveau vor Corona. Insbesondere hat es zu wenig Direktflüge aus der Schweiz.

Das heisst, es könnte eng werden?

Wir finden in der Regel immer eine Lösung. Der Flug selber fällt möglicherweise ein wenig teurer aus. Dafür profitieren Sie von tieferen Preisen in Thailand selber.

Ist Thailand günstiger geworden?

Definitiv. Der Thai Bhat ist um rund 15 Prozent schwächer geworden. Zudem haben viele Hotels ihre Preise gesenkt. Thailand war in den vergangenen zehn Jahren noch nie so attraktiv wie jetzt. Und das nicht nur wegen den Preisen. Weil die chinesischen Touristen weiterhin ausbleiben und der asiatische Markt sich generell noch nicht von der Pandemie erholt hat, können Sie das Land ganz anders erleben. Sie haben den Strand praktisch für sich alleine.

Beim Flugangebot gibt es noch reichlich Luft nach oben. Tue ich deshalb gut daran, früh zu buchen?

Auf jeden Fall. Je früher Sie buchen, desto günstiger wird ihre Reise. Nicht nur die Flüge sind günstiger, zahlreiche Hotels bieten Frühbuchungsrabatte. Wenn Sie nicht gerade an Ostern nach Thailand wollen, liegen Flüge für 500.— Franken drin. Es lohnt sich derzeit wirklich, nach Thailand zu gehen. Die Preise liegen 10 bis 30 Prozent unter dem Niveau vor Corona.

«Wir haben ganz neue Touren zusammengestellt, die von den Massen wegführen und lokale, einzigartige Erlebnisse ermöglichen.»

Thailand hat politisch turbulente Monate hinter sich. Wie präsentiert sich die Lage im Land derzeit?

Ruhig, es besteht kein Grund zur Sorge. Bis zu den Wahlen im kommenden Frühjahr ist mit keinen Protesten zu rechnen. Ich glaube auch die Wahlen selber werden ruhig über die Bühne gehen. Wirtschaftlich hat die Pandemie jedoch Spuren hinterlassen. Die Mittelschicht leidet, sie hat an Kaufkraft verloren. Dies ist bedauerlich. Denn sie war es, die mit ihren steigenden Einkommen in den vergangenen Jahren wesentlich zum Erfolg Thailands beigetragen hat.

Die asiatischen Länder sind einen relativ strengen Kurs in Sachen Corona gefahren. Muss ich bei der Einreise auf was achten?

Nein, Thailand hat sämtliche Einschränkungen aufgehoben. Es braucht also auch keinen Impfnachweis mehr.

Welche Trends machen Sie bei Reisenden aus?

Die Reisenden suchen das Erlebnis. Dem tragen wir bei Tourasia im kommenden Jahr noch mehr Rechnung. Wir haben ganz neue Touren zusammengestellt, die von den Massen wegführen und lokale, einzigartige Erlebnisse ermöglichen, die man so nicht im Internet findet.

Wie sieht es wirtschaftlich aus: Mit welchen Gefühlen blicken Sie dem neuen Jahr entgegen?

Es ist schwierig, derzeit eine verlässliche Prognose zu stellen. Denn derzeit spüren wir die Folgen der Inflation fast gar nicht. Im Gegenteil: Wir stellen fest, dass die Reisenden in der Regel 20 bis 25 Prozent mehr Budget zur Verfügung haben. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es sich hierbei um einen neuen Trend handelt.

Wie lange wird es gehen, bis China seine Corona-Massnahmen lockert und die Menschen wieder reisen können?

Ich erwarte keine schnelle Öffnung. Vor dem zweiten oder dritten Quartal 2023 wird nichts passieren. Bis dann die Märkte reagieren, dauert es erfahrungsgemäss rund drei Monate. Geduld ist also weiterhin gefragt.